Der NEW-Musiksommer – seit fast 20 Jahren eine feste Größe am Niederrhein. Den Auftakt in Viersen bildeten in diesem Jahr die Musiker der Coverband Ranzig. Vor der geschichtsträchtigen „Galerie im Park“ absolvierte die Band ein erfolgreiches Heimspiel mit vielen Pop-, Punk- und Crossover-Hits.
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Street Art & Graffiti round the world part 2
Sodele, jährlich grüßt das Murmeltier. Auch in diesem Jahr habe ich meine Street Art & Graffiti Sammlung erweitert. Highlights in diesem Jahr mit Sicherheit die große Sammlung des belgischen Graffiti-Künstlers ROA. Nicht zu verachten auch die tollen Bilder von NORM, Daniel Lisson und SeMor – alle Künstler beweisen, dass Graffiti richtig tolle Kunst sein kann.
Verlassene Reihenhäuser
Lange prägte diese Häuserzeile das Straßenbild meiner Heimatstadt – viele Jahre wohnten dort Menschen jeden Alters, mit unterschiedlicher Herkunft oder kulturellem Hintergrund. Tür an Tür lebten die Nachbarn zusammen in diesen Mehrfamilienhäusern, bis vor ein paar Jahren bekannt wurde, dass sie im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen weichen müssten.
Kurz bevor die Bagger nun anrollten, wurden die stadtbekannten Reihenhäuser von mir noch digital festgehalten.
Alte Wellpappenrohpapierfabrik
Diese Papierfabrik in einer Kleinstadt blickt auf eine lange Tradition zurück. Ende des 19. Jahrhunderts war das wunderschöne Gebäude, samt angrenzenden Hallen, im Besitz einer bekannten jüdischen Familie, bevor diese im zweiten Weltkrieg enteignet wurde.
Nach dem Krieg wechselte die Produktionsstätte gleich mehrfach den Besitzer und nutzten die Fabrikhallen für die Herstellung unterschiedlichster Papiersorten und Pappen. Der letzte Inhaber, ein namhaftes Unternehmen, produzierte hier von 2009 bis Mitte 2015 knapp 70 000 Tonnen/pro Jahr Wellpappenrohpapiere, das als Basismaterial für die Wellpappenherstellung dient. Doch dann fiel dieses Werk einem „europaweiten Kostenreduzierungsprogramm“ zum Opfer. Der Maschinenpark wurde abgebaut und auf andere Niederlassungen verteilt, die Immobilie verkauft und wartet seither auf eine neue Nutzung.
Sägewerk/Fabrik für Holzimprägnierung
Und wieder ist ein Stück Stadtgeschichte verschwunden. Diese Gebäude gehören seit wenigen Wochen der Vergangenheit an.
1923 wurde auf dem riesigen Grundstück ein Sägewerk samt Kesselhaus errichtet, welches später auch Holz imprägnierte. Mitte der 1950iger Jahre kamen noch einige Holzschuppen dazu, die zur Lagerung von Holz und Baumaterialien dienten. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Familienunternehmen als Holz- u. Baustoff-Handelsgesellschaft geführt. Ab ca. 1963 siedelte sich noch eine Polsterei mit Lagerhalle auf dem Gelände an. – Nach einigen Jahren Leerstand und einer Nutzungsänderung, wurde das gesamte Anwesen nun abgerissen und wird neu bebaut.
Haus der Erinnerungen
Die große Uhr im Wohnzimmer steht still – das Haus ist leer. Die Ruhe ist schon fast beängstigend – aus der Ferne ist nur das Rauschen der Autos von der nahe gelegenen Schnellstraße zu hören. Dort wo einst das Leben pulsierte erinnern nur noch wenige Details an vergangene, lebendige Zeiten.
Vorbei die Jahre als hier noch Kinder im Garten tobten, die Mutter sich um das Wohlbefinden der Familie kümmerte, der Vater abends erschöpft von der Arbeit kam, im Keller bastelte und im hauseigenen Partykeller Feten gefeiert wurden.
Es ist still geworden …
„Crystal World“ an den Niersauen
Die kleine Eisengießerei
Dieser kleine Familienbetrieb steht schon lange leer. Anfang der 1990er Jahre fand der letzte Guss statt – der alt eingesessene Betrieb konnte den großen Gießereien nicht mehr Paroli bieten.
Nach dem Abbau des Ofens und der Veräußerung eines Großteils der Gerätschaften, wurden die vorhandenen Räume untervermietet und erhielten eine neue Bestimmung. Aber hier und dort sind noch kleine Erinnerungsstücke aus der glorreichen, längst vergessenen Zeit vorhanden, die einen gerne in Erinnerungen schwelgen lassen.
Sturmtief „Nannette“ tobt in den Niersauen
Herbstliche Wanderung durchs Galgenvenn
Im Grenzgebiet zwischen Nettetal und Venlo liegt das Galgenvenn. Der Weg wurde just als zweitschönster in Deutschland ausgezeichnet (Wandern durch Moor und Heide).
Die Wanderung geht mitten durch eine hügelige Heide- und Moorlandschaft – entlang er deutsch-niederländischen Grenze und hat viel zu bieten. Dieser Weg ist einer von neun Rundkursen der sogenannten Wasser-Wander-Welt im Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Über Holzstege und andere Wege, geht es mal durch Wald, dann über Ebenen, durch Kuhlen und über Sandberge. Einfach herrlich!!!
Schank- & Speisewirtschaft Feldschlösschen
Schluss, aus und vorbei! – Die traditionsreiche Gaststätte „Feldschlösschen“ musste nach 189 Jahren (erbaut 1824) seine Pforten für immer schließen und wird nun abgerissen. Damit verschwindet wieder ein Stück Kneipenkultur, der Treffpunkt vieler ortsansässiger Vereine wird abgerissen.
Ich hatte das Glück der Schank- und Speisewirtschaft (ich liebe diesen altehrwürdigen Ausdruck 😉 ) noch einen Besuch abstatten zu dürfen. Leider war fast die gesamte Inneneinrichtung schon entsorgt, aber ein paar Andenken konnten fotografisch noch festgehalten werden.
Street Art & Graffiti round the world
Und wieder ist ein Jahr vorbei und wieder wurde meine Street Art & Graffiti Sammlung erweitert. Besonders hervorheben möchte ich dabei die 3D-Zeichnung von Edgar Müller, der in meiner Heimatstadt unsere Fußgängerzone verschönert hat. Eine Augenweide auch der der Bauzaun in Puzzleform, der in St. Hellier auf Jersey auch die hässlichste Baustelle zu einer Augenweide werden lässt. Zwei Schnappschüsse aus „Down Under“ hat zudem Sandra Kunschke, auf ihrer Reise durch Australien, beigetragen.
Gerberei und Lederriemenfabrik
Die Geschichte dieser alten Gerberei und Lederriemenfabrik reicht fast 145 Jahre zurück. 1853 der damalige Besitzer die Erlaubnis zum Betrieb einer Lohgerberei. So entstanden in den Jahren neben einem Farbhaus/Trockenspeicher auch ein Kesselhaus/Kontor- und Imprägnierhaus. Das Unternehmen expandierte zusehends. Aber auch hier führte der Niedergang der Textilproduktion zur Liquidation des Unternehmens. Wann die Fabrik genau geschlossen wurde und wie lange diese bereits leer steht, konnte ich nicht ermitteln.
Leider sind fast nur noch die Gebäude und der Heizkessel vorhanden, doch mit ein bisschen Phantasie kann man sich in die gute alte Zeit ein klein wenig zurückversetzen.
Herbst-Vorboten
Street Art & Graffiti the next one
Evangelischer Friedhof
Fürwahr gab es im letzten Jahrhundert viele kleinere Friedhöfe die in den Innenstädten angesiedelt waren, so auch dieser. Immer weiter frisst sich die Natur in die Steine und scheint als Sieger vom Platz zu gehen.
Nahezu ein Jahrhundert diente der alte evangelische Friedhof den ev. Christen in dieser Kleinstadt als Begräbnisstätte für ihre Verstorbenen. 1825, direkt hinter der dazugehörigen Kirche und damit im langsam wachsenden Ortszentrum angelegt, entwickelt sich der zunächst nur spärlich bepflanzte, von Mauern und Hecken eingefasste Friedhof zur Idealvorstellung eines Parks. Insgesamt befinden sich auf dieser kleinen Ruhestätte 149 Gräber, das älteste stammt aus dem Jahre 1828 – drei Jahre nach der Eröffnung des Friedhofs.
Durch dick und dünn – Das alte Fiat Ducato Wohnmobil
Lange war der Fiat Ducato ein treuer Weggefährte. Von seiner unbegrenzten Freiheit hat der Fiat Ducato LMC Lord Liberty (Baujahr ca. 1990) in den letzten Jahren nicht mehr viel mitbekommen. Seit fast 10 Jahren stand das Wohnmobil lieblos in einer Seitenstraße, wucherte mit Pflanzen zu und spaltete die Gemüter der Kleinstadt. Für die einen gehörte er mittlerweile zum Stadtbild, für die anderen war er schlichtweg ein Störfaktor. Nun denn, jetzt wurde das Gefährt entsorgt. R.I.P.!
Baumwollspinnerei Furmans und Goeters
Fast 150 Jahre ist es her, dass die Gebäude errichtet wurden. Die Unternehmer Furmans und Goeters haben sie für ihre „Fabrik C. H. Goeters“ 1865 für ihre Baumwollspinnerei erbaut. Zu diesem Zeitpunkt erlebte die Textilindustrie am linken Niederrhein einen wahren Aufschwung. Im Laufe der Jahre wurde die Fabrik mehrfach erweitert und Produktionsstätten angebaut.
Nachdem die Produktion in der Spinnerei Goeters 1969 eingestellt wurde, verwandelten sich viele Räume in Künstlerwerkstätten. Seit 1992 steht die Baumwollspinnerei unter Denkmalschutz, jetzt sollen dort attraktive Wohnungen entstehen. – Ein schönes Beispiel für den Erhalt geschichtsträchtiger Gebäude. TOP!
Herbstliche Farbkontraste am Niederrhein
Der Niederrhein im Herbst hat für mich eine ganz besondere Schönheit. Es ist schwer für diese Farbgewalt und dieses nette Fleckchen Erde in Worte zu finden.
„Die Schönheit des Niederrheins, mein ich immer, dat is nich sone Angelegenheit, so wie man sacht, Gott is die Frau schön. Das geht tiefer. Dat krisse fast gar nich raus, warum dat so is. Auf den ersten Blick schon gar nicht. Muss ja auch nicht sein, sach ich immer, dat wär ja ne langweilige Schönheit. Nein, der Niederrhein will angeguckt werden. Und dann beginnt die große Liebe. Dat is dat Geheimnis des Niederrheins. Un wer einmal am Niederrhein war, der kommt wieder.“ (Hanns Dieter Hüsch)
Maschinenfabrik Carl Wilden
Viel ist nicht mehr übrig von der ehemaligen Maschinenfabrik Carl Wilden. Lediglich das alte Werkstattgebäude ist noch zu sehen und steht unter Denkmalschutz. Alles andere wurde bereits abgerissen. Leider gab es keine Möglichkeit das Gebäude von innen zu fotografieren.
Das Gebäude (ursprünglich wahrscheinlich die Scheune eines ehemaligen Bauernhofes) wurde 1803 erstmals verzeichnet, dessen Besitzer eine Hausweberei besaß. Ab 1925 jedoch betrieb hier Carl Wilden als „Fabrikant“ eine Maschinenfabrik, aus der 1950 eine Zylinderschleiferei Wilden & Co. hervorgegangen ist. Wann und wie die Fabrik eingestellt wurde, konnte leider nicht ermittelt werden.
Villa M.
Ein Objekt, nach dem man sich wirklich die Finger lecken kann. Keine Vandalen, Graffitisprayer oder Kabelklauer haben es geschafft in diese alte Villa einzudringen.
Die Villa M. (Besitzer ein Lederfabrikant) wurde 1921 inmitten eines 12 0000 qm großen Parkgeländes gebaut. Auf 300 qm Wohnfläche wurde dann noch einmal viel Natur verbaut: Schränke, große Flügeltüren, Wandverkleidungen und üppige Treppengeländer aus edlen Hölzern. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Villa beschlagnahmt und erst 1957 geräumt. Die damaligen Besitzer hatten zwischenzeitlich die Villa an die kath. Kirche verkauft. Nach Um- und Erweiterungsbauten 1960 (inkl. Anbau) wurde die Villa als Exerzitienhaus genutzt und steht nun seit mehr als 10 Jahren leer. Doch trotz der Nutzungsänderung blieben Raumaufteilung und Ausstattung zum Teil bis in Details ursprünglich erhalten.
Ehemalige Volksschule
Dieses Gebäude (gebaut in drei Epochen) in einer kleinen Kreisstadt stand schon viele Jahre leer, bevor es mir vor die Linse kam 😉 Ein Traum für jeden Fotografen, der hier gleich drei Bauepochen bewundern kann.
Viele Informationen gibt es zu dieser Schule leider nicht. Man vermutet, dass das Schulgebäude ca. Ende des 19. Jahrhunderts (1877 u.a.?) erbaut wurde. In mehreren Zeitphasen wurde der Gebäudekomplex (1870er, 1. Hälfte 20. Jahrhundert, 1950er/60er Jahre) umfassend erweitert. So findet man im 1. Teil des Komplexes sogar noch die alte Direktorenwohnung. Leider sind im Laufe der Jahre die oberen Etage völlig eingebrochen und befinden sich allesamt nun im Erdgeschoss 😉 Im zweiten Teil der Schule hat ein undichtes Dach und damit die Wassereinbrüche vieler Jahre für reichlich Schaden gesorgt. Der dritte Teil wurde bis vor wenigen Jahren noch als Handwerksraum benutzt.
Das Schulgebäude wurde nun ein einen Investor verkauft der, unter vielerlei Denkmalschutzauflagen, Luxuswohnungen dort bauen möchte.
Die Blumenhalle
Sie liegt da ganz ruhig, mitten in der Innenstadt einer Kreisstadt – ein Schandfleck und doch ein Stück Geschichte. Wer hat hier nicht früher schon alles Blumen am Automaten gezogen? Sei es zum Muttertag, zum Geburtstag, als Entschuldigung, zwecks Trauer oder einfach nur mal so.
Der Besitzer ist bereits seit vielen Jahren (ca. 15 Jahre) verstorben. Die Blumenhalle samt Anwesen rottet weiter vor sich hin … angeblich ist sich die Erbengemeinschaft nicht einig was mit der Halle bzw. dem Grundstück passieren soll. Dennoch erzählt die Blumenhalle ihre ganz eigene Geschichte.