Nichts ist mehr wie es ist! Nach Sturm „Friederike“ im Jahr 2018 und Sturm „Eberhard“ im Jahr 2019 hatte der Kletterwald so immense Schäden vorzuweisen, dass dieser nicht mehr instand gesetzt werden konnte. Überall auf dem Gelände waren zum damaligen Zeitpunkt Bäume umgeknickt, Kletter-Plattformen zerstört – kein einziger Parcours war mehr intakt. Der Betreiber entschied sich schlussendlich für einen anderen Standort.
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Cemetery of the Skull
Kurzmitteilung
Dieser geheimnisvolle Friedhof ist nicht nur der älteste in Belgien, sondern auch ein wundervoller Ort der Stille. Prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur, Politik oder Adel fanden hier ihre letzte Ruhestätte. In der Urbex-Szene wurde der Freidhof besonders berühmt durch das moosüberzogene Grab mit Totenkopf von Antoine Michel Wemaer.
Ende des 18. Jahrhunderts ordnet Kaiser Joseph II. an, der jahrhundertealten Tradition der Bestattungen rund um die Kirche ein Ende zu setzen. Friedhöfe wurden aus der Stadt verbannt und außerhalb der Stadtmauern neu angesiedelt. Die erste Beerdigung findet 1787. Nicht nur der Baumbestand ist oftmals älter als 200 Jahre, auch die Gräber. Im 19. Jahrhundert war ein imposantes Grabmal ein Statussymbol für wohlhabende Bürger – Eine äußerliche Zurschaustellung für die Ewigkeit. Typische Grabsymbole zieren die alten Grabstätten wie z.B. die Sanduhr als Sinnbild für den Lauf der Zeit oder die Taube, die Schlangen oder den Totenschädel. Sie erzählen von Hoffnung, Angst oder Liebe.
Mahn- und Gedenkstätte Veckenstedter Weg
Kurzmitteilung
Aufgrund seiner natürlichen Bedingungen wurde der Harz zu einem wichtigen Standort der Rüstungsindustrie. Über 10.000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge arbeiteten und lebten unter oft menschenunwürdigen Bedingungen allein in der Stadt Wernigerode und ihren umliegenden Dörfern.
Ab April 1941 wurden in der Stadt Zwangsarbeitslager eingerichtet, das erste am Veckenstedter Weg. Dem folgten viele weitere kleinere und größere Lager, und das größte am Ziegenberg. Am 23. März 1943 wurde das Lager geräumt und in ein Außenkommando des KZ „Buchenwald“ umgewandelt, um den stetig steigenden Arbeitskräftebedarf zu sichern. In den Jahren 1974/75 entstand, unter der Federführung des Landkreises, hier eine Gedenkstätte.
VEB Gas- und Heizgerätewerk M.
Kurzmitteilung
Das ehemalige Hüttenwerk M. kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Teile der erhalten Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Im Jahre 1646 wurde das Eisenwerk gegründet und bestand anfangs aus zwei Frischfeuern und einem Hammerwerk. 1662 wurde der erste Hochofen in Betrieb genommen. Allerdings war die Hütte nicht rentabel genug und ging trotz diverser Besitzerwechsel in Konkurs. 1710 erfolgte die Stilllegung.
Erst 44 Jahre später wurde der Betrieb der Eisenverhüttung in der Eisenhütte M. wieder aufgenommen. Neben qualitativ hochwertigem Stabeisen wurde ein großes Sortiment an Fertigprodukten wie Gewehrläufe, Beile, Pflugscharten hergestellt. Das markante Verwaltungsgebäude, das einen Dachreiter mit Uhr erhielt, wurde 1781 erbaut. Nach hinten ist ein Fachwerkhaus angebaut, das ursprünglich als Modellwerkstatt diente. Diverse Erweiterungen und Umstrukturierungen prägten in den Folgejahren das Bild der Hütte.
1902 startete man einen neuen Versuch mit der Herstellung von Gaskochern und Heizgeräten. Hinzukamen zu Blechaggregate für die Heizungsfirma Junkers. Ende des Zweiten Weltkrieges brannte das Modellhaus mit samt seinen Gussmodellen nieder. 1959 wurde das Werk erst teilverstaatlicht, 1972 erfolgte die komplette Verstaatlichung als „VEB Gas- und Heizgerätewerk M.“ Bei der Produktion von ebensolchen Geräten und Teilen war das Unternehmen Alleinhersteller in der DDR. Nach der Wiedervereinigung hielt sich der Betrieb nicht lange und musste 1991 gänzlich schließen.
Ehemalige Johanniter Lungenheilstätte
Kurzmitteilung
Tief im Wald und gut versteckt befindet sich diese ehemalige Johanniter Heilstätte. Es gehören noch mehrere Häuser zu diesem großen Gelände – allerdings nicht mehr alle begehbar. Zu DDR-Zeiten wurden diese von den höheren Angestellten genutzt. 1888 wurde die Heilstätte nach Plänen der Architekten Heino Schmieden und Julius Boethke erbaut und war zunächst ausschließlich für Frauen zugänglich.
1908 wurde Dr. Hans Pigger Chefarzt der Heilstätte, er übte diese Tätigkeit bis zu seinem Tod im Jahre 1947 aus. Unter seiner Regie wurde angebaut und die Heilstätte vergrößert sowie moderner. Bald konnten hier schon Lungen-Operationen durchgeführt werden. Mit Röntgen- und Pneumothorax-Geräten war der medizinische Standard für die damalige Zeit ziemlich modern. Die Verbesserung von hygienischen Verhältnissen führte zu einem allgemeinen Rückgang von TBC-Lungenerkrankungen. Somit wurden 1951 die letzten Lungen-OPs durchgeführt. Aufgrund der rückläufigen Belegungen wurden ab 1962 auch Männer aufgenommen.
1967 übernahm die Nationale Volksarmee (NVA) das Krankenhaus und nutzte es als Kurort. Nach der Wende konnten keine angedachten Nutzungspläne umgesetzt werden, sodass die ehemalige Johanniter-Heilstätte seit 1992 leer steht.
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
Kurzmitteilung
Ein geschichtliches Mahnmal! – Das Konzentrationslager Mittelbau-Dora existierte von 1943 – 1945, zunächst als Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, dann als eigenständiges Konzentrationslager. Die knapp 60.000 Häftlinge stammten hauptsächlich aus der Sowjetunion, Polen und Frankreich und wurden als Zwangsarbeiter für die unterirdischen Rüstungsfabrik Mittelwerk GmbH eingesetzt. 20.000 von ihnen starben infolge der inhumanen Arbeits- und Lebensbedingungen.
Als sich die alliierten Truppen im April 1945 näherten, ließ die SS die Läger räumen und trieb die Insassen zu Fuß oder per Bahn in andere Konzentrationslager. Tausende Häftlinge starben während dieser Räumungstransporte. Am 11. April 1945 wurde das Lager „Dora“ durch die US-Armee befreit. und unmittelbar nach Kriegsende als Auffanglager für Vertriebene genutzt.
1946 ließen Stadt und Landkreis Nordhausen die Baracken demontieren und an anderer Stelle als Behelfsheime für Ausgebombte wieder aufbauen. Im Jahr 1964 wurde die „Mahn- und Gedenkstätte Dora“ gegründet. Vom einstigen Lagergefängnis mit seiner Hinrichtungsstätte, der Wäscherei, der Kinobaracke, dem Heizhaus, dem Krankenrevier und rund 60 Wohnbaracken sind lediglich Fundamente zu erkennen, die zum Teil von Bäumen überwachsen sind und schrittweise wieder freigelegt wurden.
Ehemalige Silberhütte
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Im Jahr 1693 wurde die Silberhütte durch den gleichnamigen Fürsten gegründet. Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgte eine weitgehende Erneuerung des Betriebes. Neben Silber wurde hier auch Gold und Selen verhüttet. In vier Schmelzöfen, zwei Schwefelöfen wurden bis zu 1,6 Tonnen Silber und 870 Tonnen Blei jährlich erzeugt. 1909 wurde die Produktionsstätte eingestellt. Auf dem Hüttengelände siedelten sich mehrere Betriebe der Holzverarbeitung an, die 1990 stillgelegt wurden. 2012 schlug ein Blitz ein und zerstörte die Gebäude fast vollständig.
FDGB-Ferienheim
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Das Ferienheim, mit seiner an den Bauhausstil erinnernden Form, war der erste Neubau solcher Art in der DDR und der Stolz des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB). Erbaut wurde das Heim von 1952 bis 1954.
Nach der Eröffnung erholten sich dort zehntausende Gewerkschaftsmitglieder und deren Familien. Für damalige Zeiten war es ein modernes Heim, welches Platz für 147 Gäste bot. Insgesamt gab es 85 Urlaubszimmer mit fließendem Kalt- und Warmwasser, Wannenbädern und Duschräumen, Klub- und Schachzimmern, Leseraum, Bibliothek sowie anderen kulturellen und sportlichen Einrichtungen. 1969 wurde das Heim um ein Bettenhaus mit 150 Betten sowie eine Gaststätte mit Bar erweitert. Doch nach der politischen Wende (1989) war für das Feriendomizil Schluss. Die Anlage, die sich die DDR einst zwei Millionen Mark kosten ließ, verfällt zusehends.
Friedhof St. W.
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Ein Zeitzeuge der besonderen Art ist dieser Friedhof. Er gilt als einzigartiges Zeugnis protestantischer Bestattungskultur. Die gesamte Gräberstätte besteht ausschließlich aus Grüften, die terrassenförmig angelegt sind und mit ihren begehbaren Gewölben eine Novität in Deutschland ist. Und wo das Geld für eine oberirdische, begehbare Bestattungsgruft nicht reichte, wurden Erdgräber als Grüfte ausgemauert. Seit 2014 wird dieser einzigartige Ort von den Friedhofsmitarbeitern gepflegt und durch freiwillige Helfer unterstützt.
Städtische Bäderanstalt
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Das im historisierenden Stil der Gründerzeit erbaute Stadtbad, mit seinen 8000 qm, wurde 1890 eröffnet. Die Ausstattung war erstklassig: es gab ein getrenntes Schwimmbad für Herren und eines für Damen sowie Dusch- und Wannenbäder in drei verschiedenen Klassen. Bei der Eröffnung galt es als eines der schönsten, prächtigsten und luxuriösesten Badeanstalten im Deutschen Reich. Alle Fliesen wurden bei dem renommierten Unternehmen Villeroy & Boch hergestellt.
1897 wurde die „Brausenabteilung“ eröffnet, 1925 folge das Freibad. In den Wirren des 1. und 2. Weltkrieges musste das Bad für längere Zeit schließen bzw. wurde teilweise zerstört. Nach Kriegsende wurde alles wieder zweckmäßig instandgesetzt, wurde aber im Laufe der Jahre immer weniger in Anspruch genommen. Beim Erdbeben vom 13. April 1992 wurde das Becken des Damenbads stark beschädigt und ist seitdem ebenfalls außer Betrieb. Auch das Herrenbad blieb immer wieder wegen technischer Probleme mit der veralteten Anlage geschlossen. Im Jahr 2003 wurde das gesamte Bad, nach über 110 Jahren, stillgelegt.
Alte Papierfabrik für Hülsenkarton, Vollkarton und Kantenschutzelemente
Kurzmitteilung
Papierfabriken sind schon was Schönes. Es gibt sehr viel zu sehen und zu erforschen, besonders wenn sie leer stehen 😊
Die hier gezeigte Papierfabrik wurde im Januar 2007 gegründet und war ein Spezialist für die Produktion von Hülsenkarton, Vollkarton und Kantenschutzelemente. Mit rund 80 Mitarbeitern produzierte das Unternehmen jährlich rund 60.000 Tonnen Graupapier. Weil der Hauptkunde keine Ware mehr abnahm, sind rund 36.000 Tonnen weggebrochen. Im Oktober 2016 musste die Firma daher Insolvenz anmelden. Leider fand sich kein neuer Inverstor und so wurde der Betrieb des Kartonherstellers 2017 gänzlich eingestellt.
Die kleine Autowerkstatt
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Hinter dem Rex Theater eröffnete mein Onkel in den 60iger Jahren einen kleinen Gebrauchtwagenhandel mit angeschlossener Werkstatt. Vorrangig wurden hier die Automarken Mercedes und Volkswagen gehandelt. Das Familienunternehmen war bis weit über die Grenzen meines Geburtsortes bekannt. Mitte der 2000er wurde das Geschäft geschlossen. 2020 wurden die Gebäude, nebst Rex Theater, verkauft und abgerissen.
Siehe auch:
Rex Theater
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Zeitreise zurück in die 1950iger Jahre der Stadt Viersen! Damals unterhielten meine Großeltern neben ihrem Kneipen- und Restaurantbetrieb, dem Schützenhof, auch noch Viersens erstes Kino in der Nachkriegszeit.
Nach dem Krieg wandelten viele Gastwirte ihren Tanzsaal in Kinos um und statteten sie mit Stuhlreihen, Bühne, Leinwand und Vorführgerät aus. Die Bürger liefen ihnen förmlich „die Bude ein“ und erfreuten sich am Kinovergnügen. Knapp 10 Jahre unterhielten sie das Kino, bevor größere und modernere Kinos ihnen den Rang abliefen. Seit dieser Zeit erlebte das Gebäude viele unterschiedliche Nutzungen. 2020 wurde es leider abgerissen, heute stehen an selbiger Stelle mehrere Einfamilienhäuser.
Siehe auch:
Zeche W.
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Die Zeche W. war ein großes und bekanntes Steinkohlebergwerk welches 1910 seinen Betrieb aufnahm. Nach dem Krieg wurde ein neuer Schacht mit geschlossenem Förderturm errichtet und die Zeche umfangreich modernisiert. Teilweise erreichte die Zeche eine Fördermenge von 3,05 Mio. Tonnen Steinkohl. Es folgten in den anschließenden Jahren weitere zahlreiche Umbauten und Modernisierungen.
Mit der Abschaffung des „Kohlepfennig“ 1995 musste der Staat aus eigener Finanzkraft die Subventionierung übernehmen, da die Deutsche Kohle international nicht mehr konkurrenzfähig war. Auf Forderung der EU musste Deutschland zudem bis 2018 aus dem subventionierten Kohlebergbau aussteigen. Am 19. Dezember 2008 stellte im Zuge dessen schließlich auch die Zeche W. ihren Betrieb ein.
Heute ist bereits ein Großteil der gesamten Anlage abgerissen, ein geringer Teil soll aber für die Nachwelt erhalten bleiben.
Siehe auch:
Stadtbad L.
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Am 14. Juli 1916 wurde dieses Juwel der Baukunst eröffnet und galt als das schönste und modernste Bad Europas. Zu damaliger Zeit war dies ein sehr außergewöhnlicher Bau mit monumentaler Weiträumigkeit. Der Architekt Otto Wilhelm Scharenberg hat sich bei diesem eindrucksvollen Gebäude am so genannten neomaurischen Stil orientiert, der nach dem Vorbild des Orients gebaut wurde. Die Architektur ist bis heute beeindruckend.
Zutritt erfolgte hier in drei verschiedenen Gruppen – Herren, Damen und Hunde. Diese wurden strikt getrennt und somit gab es eine Schwimmhalle für Männer, eine etwas Kleinere für Frauen und ein Hundebad im Keller, welches später jedoch zu einem Therapiebecken für Kinder umgebaut wurde. Das Schwimmbecken der Männer, mit Drei-Meter-Sprungbrett und der einzigartigen Wellenanlage ausgestattet blieb bis in die 1920er Jahre nur den Männern vorbehalten. Dafür konnten sich die Damen in ihren eigenen exklusiven Erholungsbereich – der orientalischen Sauna – erholen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Bad wieder in Betrieb genommen werden. Trotz umfangreicher Restaurierungen in den 1980er konnte man das Bad im Jahr 2004 aufgrund baulicher Mängel nicht mehr retten und es musste geschlossen werden. Seit 2005 versucht die Stadt, das Gebäude zu verkaufen.
Opel Jagdvilla
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Gut versteckt, mitten in einem dichten Waldgebiet, liegt das ehemalige Jagdhaus Opel mit knapp 2000m² Grundstück. Einst gehörte es dem berühmten Fabrikanten Fritz Opel. Das Familienanwesen wurde 1912 erbaut und nach dem Zweiten Weltkrieg durch die US-amerikanische Besatzungsmacht beschlagnahmt und als Außenstelle des Militärs genutzt. Berühmteste Bewohnerin war, für eine kurze Zeit, die deutsche Flugkapitänin Hanna Reitsch.
Anschließend wurde das Anwesen, neben mehreren anderen Gebäuden in der Nähe, für die Gründung der „Organisation Gehlen“, dem späteren BND genutzt. Nach jahrzehntelangem Leerstand und einem langen Streit zwischen den Opel-Erben mit der Bauaufsicht im Hochtaunuskreis ist das Jagdhaus mittlerweile abgerissen worden. Mit ihm verschwindet auch ein Stück Rüsselsheimer Opel-Geschichte.
Haus des Landwirten und Jägers
Kurzmitteilung
Seit Jahren steht dieses nette Schmuckstück schon leer. Der einstige Besitzer lebt noch, wohnt aber nicht mehr dort, weil er das Gehöft aus Altersgründen nicht mehr bewirtschaften kann. Allerdings schaut er immer noch in regelmäßigen Abständen nach dem Rechten. Seine Leidenschaft zur Jagd hat er auch im hohen Alter nicht verloren, die Ländereien wurde bereits vor Jahren anderweitig verpachtet. Er gibt die Hoffnung nicht auf, dass irgendwann jemand sein Anwesen kauft … die Hoffnung stirbt zuletzt.
Haus der 10 Zimmer
Kurzmitteilung
Leider gibt es über dieses Gebäude bzw. die Villa überhaupt keine Informationen. Zuletzt diente das Haus als Flüchtlingsunterkunft und konnte, dank der großen Anzahl an Zimmern, für Familien genutzt werden. Seit ca. 2017 steht dieses Gebäude nun leer und wartet auf eine neue Bestimmung. Lt. Bebauungsplänen gilt das Haus als sehr erhaltenswert und soll daher nicht abgerissen werden.
Preußisches Amtsgerichtsgefängnis
Kurzmitteilung
1899 wurde mit dem Bau des Gefängnisses und des dazugehörigen Amtsgerichtes begonnen. Die alten Gebäude waren einfach zu klein geworden. – Es ist eine bedrückende Atmosphäre. Kaum vorstellbar, wie die Häftlinge in diesen kleinen Gefängniszellen ohne Heizung leben konnten. Als Toilette diente ein einfacher Metalleimer. Die Abdrücke der Eimer sind noch heute im Boden erkennbar. An den Wänden befinden sich Kritzeleien. Dicke Holztüren, kräftige Schlösser, enge Zellen, dunkle Gänge und rostige Gitter prägen diesen Ort.
Das Amtsgerichtsgefängnis hat eine sehr bewegende Situationen durchlebt. Im Mai 1933 übernahm die SA das Gefängnis. Sie nutzte es als zentrale Haft- und Folterstätte in Köpenick. Während dieser als Blutwoche bekannten Zeit wurden Kommunisten, Andersdenkende und Juden in den Backsteingemäuern misshandelt und ermordet. Nach dem 2. Weltkrieg nutzte die DDR das Gebäude zunächst als Männer- Jugendgefängnis und später als Untersuchungshaftanstalt. 1964 übernahm das Fernsehen der DDR den Zellenbau und brachte hier einen Kostümfundus mit Schneiderei unter. Seit den Achtzigern steht das Gebäude weitgehend leer.
Hüttenwerk H.
Kurzmitteilung
Dieses Hüttenwerk wurde 1854 gegründet. Es war eines der traditionsreichsten Hüttenwerke des Ruhrgebietes, bekannt für die Edelstahlproduktion. Trotz wechselnder Eigentumsverhältnisse blieb der Name des ursprünglichen Gründers bestehen. 150 Jahre lang wurden hier Eisen und Stahl erzeugt, gegossen, geschmiedet und gewalzt. Hier entstanden Schienen und Radsätze für die Eisenbahn, große Schmiede- und Gussstücke, Turbinenwellen und Kernreaktoren, Panzerbleche und Granaten sowie Teile für die Weltraumindustrie. Ab 1987 wurde das Hüttenwerk in mehreren Etappen stillgelegt (1987 Hochofen 2 und 3 sowie das Walzwerk, 1993 Stahlwerk, 2003 Schmiede).