Nur noch die kläglichen Reste von vier Maschinen, etwas Mauer und ein Teil einer kleinen Transportbahn erinnern noch an die einstige Zuckerfabrikation in Funchal … doch das ist längst vergessen. Im 15. und 16. Jh., als der Zucker aus Madeira die bedeutendsten Märkte Europas überschwemmte, erfuhr die Insel ihren größten Aufschwung. In den Anfängen der Zuckergewinnung wurde das Zuckerrohr in Handpressen oder einfachen Zuckermühlen zerquetscht. Die Zuckerexporte Brasiliens und der spanischen Kolonien Amerikas waren die Hauptursache für den Niedergang der Zuckerindustrie Madeiras, so auch dieses Werk im Hafen von Funchal.
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Papierfabrik H.
Wahrscheinlich einer der bekanntesten Lost Places hier in NRW und genauso schlechte dürfte auch mittlerweile der Ruf dieses Ortes sein. Vandalen, Kabeldiebe und Geschmiere an den Wänden haben nicht mehr viel übrig gelassen. Die Scheiben sind alle zerstört, die Produktionsstätten entkernt, Mobiliar liegt überall herum und einige alte Akten ergänzen das Gesamtbild der Verwüstung. Es ist ein trauriger Anblick! Schon oft hat es hier gebrannt und es ist wirklich schwer noch die letzten Relikte einer vergangenen Zeit zu erhaschen.
Die glänzenden Zeiten der Papierfabrik sind Geschichte. Der Gründer H. H. kaufte 1878 die Papierfabrik und wurde so vom Papiergroßhändler zum Produzenten. 1911 zog er an den Ort, den ich hier fotografiert habe. Nach dem Tod des Gründers kaufte die Familie die Produktionsstätte u.a. Pappe für Persil-Kartons.
Abgeschirmt wird die eigentliche Fabrik zur Straße hin durch das alte, unter Denkmalschutz stehende, Verwaltungsgebäude. 2003 wurde das Familienunternehmen von einer Unternehmensgruppe übernommen. 2008 musste die Papierfabrik Insolvenz anmelden. Die Produktion wurde schließlich eingestellt und die Tore für immer verschlossen – 26.000qm² Fläche liegen seitdem brach und warten auf eine neue Bestimmung.
Fabrica cerâmica de Oliveira do Bair
Ein Zufallsfund in Portugal! Am Straßenrand stand die alte „Fabrica cerâmica de Oliveira do Bair“. Alle Anschein nach hat ein großes Feuer sie vor ein paar Jahren dahin gerafft. Viel ist nicht mehr übrig geblieben und es lässt sich nur erahnen wie es hier einmal ausgesehen haben muss. Leider war die angrenzende Unternehmervilla nicht zu betreten – zu gefährlich!
Hartziel S.
Im äußersten Westen der Republik liegt der sogenannte StOÜbPl = Standortübungsplatz. Hier stehen knapp 190 ha Fläche für die Ausbildung zur Verfügung. Die dort zu sehenden Panzer waren in den 50er und 60er Jahren bei der Bundeswehr in Verwendung.
Bemerkenswert ist, dass auf dem Gelände heute noch verschiedene Überreste von Befestigungsanlagen zu finden sind. Hier zeugen Bunker und Panzersperren vom Westwall aus den 1930er Jahren.
Steinwache – Hölle Westdeutschlands
Ein trauriges Kapitel deutscher Geschichte bildet das Polizeigefängnis „Steinwache“ oder besser bekannt als die „Hölle Westdeutschlands“. Das einstige Polizeirevier von 1906 wurde ab 1933 zur Folterung und Erpressung von politischen Gegnern missbraucht. Zudem verschleppte die Gestapo (Geheime Staatspolizei) von hieraus jüdische Bürger und ausländische Zwangsarbeiter mit Endziel ein Konzentrationslager!
Insgesamt wurden in der Zeit von 1933-1945 mehr als 66.000 Personen inhaftiert. Nach dem Krieg wurde das Hauptgebäude bis 1976 noch weiter als Polizeidienststelle genutzt, heute ist es eine sehr sehenswerte Mahn- und Gedenkstätte.
Mehr Informationen findet Ihr hier: Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Complexo Olimpico – Olympisches Schwimmbad
Ein absoluter Zufallsfund in Portugals Hauptstadt. 😀
Dieses völlig abgewrackte Freibad/ Schwimmbad blickt auf eine sehr kurze und kostspielige Geschichte zurück. Denn noch nie zuvor wurde so viel Geld in ein Schwimmstadion in diesem Land gesteckt.
Im Juli 1993 wurde der „Olympic Complex“ (nach mehr als 20 Jahren Bauzeit) eingeweiht und sollte in erster Linie als Olympiastützpunkt für die Schwimmwettbewerbe genutzt werden. Ein extremes Unwetter im Dezember 2006 sorgte für ein jähes Ende dieser teuren Sportstätte. Aufgrund der zu hohen Reparatur- und Wiederherstellungskosten entschied sich die Stadt im Jahr 2010 auf einen Wiederaufbau zu verzichten. Seitdem vegetiert dieses einstige Vorzeigeobjekt vor sich hin.
Borschemich – Die Tage sind gezählt
Vor genau einem Jahr war ich zuletzt in dem beschaulichen Örtchen Borschemich. Der ursprüngliche Abrissplan, von Rheinbraun (RWE), bis Ende 2015 fertig zu sein, konnte nicht ganz eingehalten werden. Aber es sind nur noch knapp 1/3 des ursprünglichen Ortes vorhanden, Personen leben hier nur noch 5. Unaufhörlich bahnen sich die Bagger ihren Weg und werden in wenigen Monaten nichts mehr übrig lassen.
Vor wenigen Tagen wurde mit dem Abriss des ehemaligen Wasserschlosses und Wahrzeichen von Borschemich, Haus Paland, begonnen. Das Schloss war seit 1837 im Besitz der Familie Lörkens. Ein trauriger Anblick, denn auch die schönen Baumbestände mussten bereits weichen. Nur die Pfarrkirche St. Martinus wehrt sich allem Anschein nach noch beharrlich, sie wird als eines der letzten Bauwerke den großen Baggern weichen müssen. Die Gräber auf dem angrenzenden Friedhof sind, bis auf die Ruhestätten der Familie Lörkens, ist der Friedhof leer, ausgelöscht!
Wer mehr Informationen über den Tagebau Garzweiler, seine Dörfer und Geschichten erfahren möchte, sollte unbedingt HIER klicken! Der Fotograf Arne Müseler begleitet Garzweiler als Fotoprojekt bis zum bitteren Ende!
Siehe auch:
Borschemich – Eine Geisterstadt inmitten des Tageabbaus, Der letzte Auftritt von St. Martinus, Die letzte „Ruhestätte“ in einem Abbaugebiet, Pfarrkirche St. Lambertus – Der Tod eines Gotteshauses, Immerath – Ein Dorf stirbt, Gärtnerei Coenen, Braunkohletageabbau Pesch, Lützerath – Der letzte Kampf
Cemetery of the Insane – Der Friedhof der Verrückten
Gehört hatte ich schon oft von diesem seltsamen Ort und konnte mir nicht wirklich vorstellen wie gruselig er in Wirklichkeit sein würde. In einer belgischen Kleinstadt finde ich ihn endlich, den „Cemetery of the Insane“ oder auch besser bekannt als „Der Friedhof der Verrückten“. Einst gehörte er zu einer psychiatrischen Klinik.
Ab 1921 wurden hier vermeidlich psychisch Kranke aufgenommen, die in der Familie nicht erwünscht oder alleine waren. Oftmals lebten die, ausschließlich männlichen Patienten, bis zu ihrem Tode in der Klinik. Nur wenige Gräber zeigen Anzeichnen dafür, dass Verwandte noch die Gräber besuchen.
Zwischen 1921 bis zur Schließung der Klinik im Jahre 1981 wurden ca. 1750 Tote auf dem Friedhof beerdigt. Heute ist die Psychiatrie nicht mehr vorhanden. Die Ruhestätte ist inzwischen der Natur- und Waldbehörde unterstellt und Teil eines Naturparks. Er wird von der Behörde weitestgehend sich selbst überlassen, wodurch sich die ursprüngliche Vegetation allmählich wieder ausbreitet und die Rasenflächen durchdringt.
Convento do Carmo
Das Convento do Carmo ist ein ehemaliges Kloster des Karmeliter-Ordens in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Es wurde in den Jahren 1389 bis 1423 errichtet. Im großen Erdbeben von Lissabon 1755 wurde das Bauwerk zerstört und ist heute eine der wenigen gut sichtbaren Spuren des Bebens. Zum Gebäudekomplex gehört auch die Kirche Igreja do Carmo, die als ein Prachtexemplar der Lissabonner Gotik gilt.
Vergessene russische NS-Gedenkstätte
Ein Zufallsfund in einem Waldgebiet einer Großstadt – eine kleine russische Gedenkstätte… völlig verlassen, völlig ungepflegt. Erst nach vielen Stunden Recherche konnte ich etwas herausfinden.
Hierbei handelt es sich um eine Gedenkstätte für insgesamt 74 sowjetische Bürger die während der nationalsozialistischen Herrschaft (1941 – 1945), in Gefangenschaft, ermordet wurden. Die Gedenkstätte befindet sich an der Stelle eines Massengrabs und ist lediglich durch einen kleinen, defekten Jägerzaun geschützt … die Gestaltung erinnert an einen kleinen Friedhof.
Gerberei und Lederriemenfabrik
Die Geschichte dieser alten Gerberei und Lederriemenfabrik reicht fast 145 Jahre zurück. 1853 der damalige Besitzer die Erlaubnis zum Betrieb einer Lohgerberei. So entstanden in den Jahren neben einem Farbhaus/Trockenspeicher auch ein Kesselhaus/Kontor- und Imprägnierhaus. Das Unternehmen expandierte zusehends. Aber auch hier führte der Niedergang der Textilproduktion zur Liquidation des Unternehmens. Wann die Fabrik genau geschlossen wurde und wie lange diese bereits leer steht, konnte ich nicht ermitteln.
Leider sind fast nur noch die Gebäude und der Heizkessel vorhanden, doch mit ein bisschen Phantasie kann man sich in die gute alte Zeit ein klein wenig zurückversetzen.
Krankenhaus am Rande der Stadt
Wenige Wochen vor meinem Besuch war dieses Krankenhaus noch in Betrieb – nun hat es ausgedient. Leider waren die OP-Säle nicht zugänglich, da durch dicke Metalltüren verschlossen… dafür aber die Stationen und diese boten einen schönen Einblick in den Krankenhausalltag.
Ich muß allerdings zugeben, dass mir der Staub genauso wie die Spinnweben und abblätternde Farbe gefehlt haben. Der Charme eines richtigen Lost Place war noch nicht vorhanden 😉
Ausgediente Eisenbahnbrücke
Villa am Meer
Stillgelegte Zeche
Da steht sie! Versteckt und gut getarnt – die stillgelegte Zeche. Es ist ruhig und Freude kommt auf, denn die Zeche blieb bis jetzt von Vandalismus völlig verschont. Deshalb entschuldige ich mich bereits im Vorfeld für die ungewöhnlich hohe Anzahl an Fotos, aber es macht extrem viel Spaß solche Gebäude abzulichten. 😉
Die Schachtanlage gehörte einst zu einem ehemaligen Steinkohlenbergwerk (1911-2001). Sie wurde 1959 erbaut und ging 1962 in Betrieb. Bereits 10 Jahre später wurde die Kohleförderung in dieser Anlage wieder eingestellt und seitdem diente sie nur noch zur Belüftung. Als das gesamte Bergwerk 2001 geschlossen wurde, war damit auch das AUS der Bewetterungsanlage besiegelt. Am 31. Dezember 2001 wurde die Anlage stillgelegt, die Schächte verfüllt und seitdem liegt das Zechengelände brach.
Farbenspiel im Lichtspieltheater K.
Lost Places haben ihren ganz besonderen Reiz, besonders wenn man sie mit Licht in Szene setzt. Dank der tollen Lichtinszenierung des gemeinnützigen Vereins, bekommt dieses Lichtspieltheater einen ganz besonderen Touch.
Weitere Fotoserien über dieses Objekt:
Keller im Souterrain des Lichtspieltheaters K.
In meiner letzten Fotoserie habe ich lang und breit über das Lichtspieltheater Königsburg berichtet. Aber zu diesem Veranstaltungsort gibt es auch noch einen sehr netten Keller im Souterrain, den ich nicht unvergessen lassen will.
Informationen liegen mir leider nicht vor, allerdings gehe ich mal stark davon aus, dass dieser Keller in den 60iger und 70iger Jahren wilde Partyzeiten erlebt haben dürfte. 😉 Schrittweise soll nun auch Keller, genau wie das Lichtspieltheater und das Vorderhaus wieder instand gesetzt werden und sich vom zauberhaften „Lost Place“ zu einem vielschichtigen Kulturort entwickeln.
Weitere Informationen des Vereins und über die Weiterentwicklung findet ihr unter: http://www.koenigsburg.org
Siehe auch:
Lichtspieltheater K.
Die Treppe mit Moos überzogen, vor dem Haupteingang versperrt eine eiserne Kette den Weg. Die Fensterscheiben sind fast alle zerbrochen, das Dach ist undicht und ein muffeliger Geruch liegt in der Luft … hier bin ich richtig!
Hier steh ich nun und bin begeistert von der doch teilweise noch gut erhaltenen Bausubstanz, immerhin wurde das Gebäude bereits 1908 erbaut. Lediglich der Vorführraum ist aktuell nicht zu betreten, akute Einsturzgefahr! Bis weit nach dem zweiten Weltkrieg war hier der zentrale Ort für kulturelle Veranstaltungen. Anfang der 50iger Jahre kam die Kinonutzung hinzu, indem ein Vorführraum eingebaut und die entsprechende Technik installiert wurden. Insgesamt fanden hier bis zu 400 Besucher Platz. Eine Etage tiefer, im Keller befand sich zudem ein Eventraum, der in einer separaten Fotoserie gezeigt wird. 1973 wurde der Kinobetrieb eingestellt und der Raum lediglich für ein paar Jahre zur Lagerung genutzt.
Es sah fast aus, als wäre auch hier alles verloren, doch dieses Gebäude hatte Glück im Unglück, denn er wird weiter existieren und leben können. Das ehemalige Lichtspieltheater (eine Mischung aus Kino, Theater und anderen Veranstaltungen) hat Liebhaber gefunden, die es in mühsamer Kleinarbeit wieder zum Leben erwecken wollen!
Weitere Informationen des Vereins und über die Weiterentwicklung findet ihr unter: http://www.koenigsburg.org
Siehe auch:
Villa Winter – reloaded
Ein recht mysteriöser Ort befindet sich an der Westküste von Fuerteventura, die Villa Winter (span. Casa Winter). Um dieses Anwesen gibt es jede Menge Gerüchte und Mysterien, aber ob diese stimmen bleibt einmal dahin gestellt. Das 1946 errichtete Haus besteht aus zwei Stockwerken, einem Turm in nordöstlicher Richtung und einer teilweise verschlossenen Unterkellerung. In manchen Reiseführern wird es auch als „Feriendomizil eines deutschen Generals“ erwähnt.
Die gängigen Spekulationen über die Aufgaben des Gustav Winter und die Funktion der Finca in Cofete sind:
- Errichtung eines geheimen U-Boot-Hafens während des Zweiten Weltkrieges
- Vorübergehende Unterbringung von Nazigrößen und deren Transport nach Südamerika zum Ende bzw. nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
Lange stand diese Villa leer, doch seit einiger Zeit finden Baumaßnahmen statt und es wird versucht die Villa zu retten.
Eine gute Freundin hat mir aktuelle Fotos (Juli 2015) aus der Villa selber zugesandt und stellt sie mir zur Verfügung, vielen Dank Gaby! 😎
Convento de Cristo Tomar
Ob diese wunderbare Anlage nun zu den Lost Places zählt oder nicht, ist mir ziemlich egal – alles Definitionssache 😉 Es hat mich schier umgehauen zu sehen, was die Tempelritter hier um 1162 n. Chr. gebaut haben. Sehr sehenswert!!!
Der Convento de Cristo in Tomar ist eine von Tempelrittern gegründete ehemalige Wehr-Klosteranlage. Ihr Kernstück ist noch immer die alte Rundkirche, die im Inneren einen weiteren oktogonalen Bau beherbergt. Nach Auflösung des Templerordens 1312 durch Papst Clemens V. ging sie über in den Besitz des in Portugal neu gegründeten Ordens der Christusritter.
Die Klosteranlage ist seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe. Seitdem versuchen die Portugiesen diese Anlage zu restaurieren, was allerdings aufgrund leerer Kassen nicht sehr einfach ist. Von daher sind viele Teile der Klosteranlage noch im Originalzustand zu bewundern.
Evangelischer Friedhof
Fürwahr gab es im letzten Jahrhundert viele kleinere Friedhöfe die in den Innenstädten angesiedelt waren, so auch dieser. Immer weiter frisst sich die Natur in die Steine und scheint als Sieger vom Platz zu gehen.
Nahezu ein Jahrhundert diente der alte evangelische Friedhof den ev. Christen in dieser Kleinstadt als Begräbnisstätte für ihre Verstorbenen. 1825, direkt hinter der dazugehörigen Kirche und damit im langsam wachsenden Ortszentrum angelegt, entwickelt sich der zunächst nur spärlich bepflanzte, von Mauern und Hecken eingefasste Friedhof zur Idealvorstellung eines Parks. Insgesamt befinden sich auf dieser kleinen Ruhestätte 149 Gräber, das älteste stammt aus dem Jahre 1828 – drei Jahre nach der Eröffnung des Friedhofs.
Kokslöschlokomotive
Nach langer Zeit wieder einmal etwas aus der Kategorie „Lost Metal“. Hierbei handelt es sich um eine Kokslöschlokomotive. Die wurde im Bergbau hauptsächlich dazu verwendet Kokserzeugnisse auf einem Löschgleis von einem zum anderen Ort zu transportieren. Die ersten Fahrzeuge dieser Art wurden zwischen 1937 – 1987 gebaut.
Radrennbahn im V.
Der letzte Renntag ist schon lange her. Nur die wunderschöne alte Tribüne und die langgezogenen Kurven erinnern heute noch an die 1923 erbaute Rennbahn.
Die Blütezeit dieses Ovals waren die 50er und 60er Jahre. Höhepunkt dabei die „Jagd in der Nacht“, ein Mannschaftsrennen nach Sechstageart mit internationalen Spitzenfahrern. Das Debüt mit Volksfestcharakter, lockte 1938 knapp 10.000 Zuschauer an. Eine ganz besondere Attraktion bildete ebenfalls das sog. „Steherrennen“, bei denen Einzelfahrer im Windschatten spezieller Motorräder als Schrittmachern sehr hohe Geschwindigkeiten erreichten. Radsportidole wie Rudi Altig war ebenso auf der Rennbahn unterwegs wie sein Bruder Willi.
1975 kam das Aus für das 400-Meter-Oval. Der Belag der Rennbahn wurde immer baufälliger und das Interesse der Zuschauer verflachte zusehends.
Fort X
Das hier gezeigte Fort wurde im Jahre 1819 erbaut und war eines von insgesamt elf linksrheinischen detachierten Forts. Die Forts wurden zur Verstärkung der Stadtverteidigungsanlagen einer großen Stadt, im Halbkreis vor der Stadtmauer, zwischen 1816 – 1847, errichtet. Das Fort X wurde bereits 1825 in seiner ersten Version fertig gestellt.
Das Fort X ist in seinem heutigen Erhaltungszustand einmalig. Der heutige Bauzustand ist eine Mischung aus den letzten Modernisierungen der 1860er Jahren und der Zeit 1882-1891, als Fort X in die neue Stadtumwallung integriert war. Die Beschädigungen im 2. Weltkrieg, der Teilabriss des Kehltambours in 1960er Jahren sowie die Rekonstruktion der beschädigten Teile waren die zuletzt durchgeführten Veränderungen.
Die als Fort X bekannte Festung muss für 3,2 Millionen Euro in Stand gesetzt werden. So viel soll es kosten, um Dächer, Fassaden und Fenster zu sanieren. Aktuell dringt Feuchtigkeit ins Gemäuer.
Siehe auch: Fort IX und Fort IV
Steinkohlezeche H.
Diese stillgelegte Steinkohlezeche ist eine wahre Freude für das geschulte „Fotografenauge“! Einer der schönsten Orte, die ich in letzter Zeit besucht habe.
Der erste Schacht zur Förderung der Steinkohle wurde ca. 1850 gelegt, aber nach einem Unfall im Jahre 1877 wieder geschlossen. Erst 30 Jahre später (1907) erfolgte die Wiedereröffnung und bis 1977 wurde dort Kohle gefördert. Die Zeche war mit vier Schächten (zwei davon direkt auf dem Gelände) das wichtigste Unternehmen für die gesamte Region.
Zwar stehen Teile des Gebäudes unter Denkmalschutz, aber bedingt durch leere Staatskassen wird das Gelände leider wohl nicht saniert werden können. Aktuell geht man davon aus, dass 2015 mit dem Abriss dieser wunderschönen Anlage begonnen werden soll.