Borschemich – Die Tage sind gezählt

Vor genau einem Jahr war ich zuletzt in dem beschaulichen Örtchen Borschemich. Der ursprüngliche Abrissplan, von Rheinbraun (RWE), bis Ende 2015 fertig zu sein, konnte nicht ganz eingehalten werden. Aber es sind nur noch knapp 1/3 des ursprünglichen Ortes vorhanden, Personen leben hier nur noch 5. Unaufhörlich bahnen sich die Bagger ihren Weg und werden in wenigen Monaten nichts mehr übrig lassen.

Vor wenigen Tagen wurde mit dem Abriss des ehemaligen Wasserschlosses und Wahrzeichen von Borschemich, Haus Paland, begonnen. Das Schloss war seit 1837 im Besitz der Familie Lörkens. Ein trauriger Anblick, denn auch die schönen Baumbestände mussten bereits weichen. Nur die Pfarrkirche St. Martinus wehrt sich allem Anschein nach noch beharrlich, sie wird als eines der letzten Bauwerke den großen Baggern weichen müssen. Die Gräber auf dem angrenzenden Friedhof sind, bis auf die Ruhestätten der Familie Lörkens, ist der Friedhof leer, ausgelöscht!

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Siehe auch:

Borschemich – Eine Geisterstadt inmitten des Tageabbaus, Der letzte Auftritt von St. Martinus, Die letzte „Ruhestätte“ in einem Abbaugebiet, Pfarrkirche St. Lambertus – Der Tod eines Gotteshauses, Immerath – Ein Dorf stirbt, Gärtnerei Coenen, Braunkohletageabbau PeschLützerath – Der letzte Kampf