Abhörstation

Der „Teufelsberg“ war einst eine riesige Abhöranlage (erbaut 1955) der Alliierten in Berlin. Die Abhöranlage, mit den markanten weißen Kuppeln ist weit hin sichtbar. Von hier aus belauschte man den Feind im Ostblock (Reichweite bis 700 km Entfernung) um an „top secret“ Infos zu gelangen. So wurden u.a. das Zentralkomitee der SED, der DDR-Staatspartei und auch sowjetischen Militär-Einrichtungen abgehört. Zu Hochzeiten arbeiteten hier bis zu 1500 Leute in einem 3-Schicht-System. Die Anlage war hermetisch abgeriegelt, bis auf die Kantine gab es in keinem Raum Fenster.

Nach dem Fall der Mauer zogen die Amerikaner 1991 ab und nahmen die elektronischen Gerätschaften mit. Seitdem verfällt dieser tolle Ort zusehends und nur mit viel Phantasie läßt sich das riesige Ausmaß der Anlage erahnen. Heute zieren große und kleine Kunstwerke die Gebäude – Street Art und Graffitis Künstler toben sich hier nach Herzenslust aus.

Street Art & Graffitis auf dem Teufelsberg

Offizielle Webseite: TEUFELSBERG – DIE GESCHICHTE

Medical Supply Store

Lang lang ist es her, dass hier medizinische Produkte und Arzneimittel lagerten und an die Kunden verschickt wurden – jetzt bietet sich hier nur noch ein trauriger Anblick einer ruinöser Fläche. Die Büros nebst Lagerhallen stehen alle leer und warten nun auf den endgültigen Abriss.

Autoskulpturenpark – Car sculpture park

Oje, da blutet einem fast das Herz wenn man den Verfall dieser wunderschönen Fahrzeuge sieht … ABER … dieser private Autoskulpturenpark hat einiges zu bieten.

50 Traumfahrzeuge  und einiges andere aus dem Jahre 1950, eingebettet in den Wald, präsentieren die Macht der Natur, die letztendlich doch über alles siegt. Jedes der Objekte, symbolisiert ein Stück Geschichte. Ein Stück Rennstrecken Steilkurve auf dem sich historische Jaguar und Porsche ein letztes ewiges Rennen liefern. Ein Rest der russischen Weltmacht, ein Moskovich Baujahr 1950 symbolisiert halb verschüttet den Untergang seines Landes. Ein 11 CV, die Gangster Limousine, die Jahrzehnte einem französischem Polizeichef gehörte. Herrlich, Kunst einmal anders!  🙂

Haus der Erinnerungen

Die große Uhr im Wohnzimmer steht still – das Haus ist leer. Die Ruhe ist schon fast beängstigend – aus der Ferne ist nur das Rauschen der Autos von der nahe gelegenen Schnellstraße zu hören. Dort wo einst das Leben pulsierte erinnern nur noch wenige Details an vergangene, lebendige Zeiten.

Vorbei die Jahre als hier noch Kinder im Garten tobten, die Mutter sich um das Wohlbefinden der Familie kümmerte, der Vater abends erschöpft von der Arbeit kam, im Keller bastelte und im hauseigenen Partykeller Feten gefeiert wurden.

Es ist still geworden …

Pommeswagen HY 72

Eine kleine Augenweide am Straßenrand, ein Kleintransporter (umgebaut als Pommeswagen) der Marke Citroën HY 72. Der frontgetriebene Lieferwagen H wurde auf dem Pariser Autosalon 1947 vorgestellt, ein Jahr vor dem 2CV. Bei diesem Oldtimerbus handelt es sich um einen Citroën Marke HY72 von 1964. Leider verfällt er zusehends und lässt jedem Oldtimerfan das Herz bluten.

Letzte Zeitzeugen des ehem. Schalker Vereins

Der Schalker Gruben- und Hüttenverein wurde 1872 gegründet. Auf dem Werksgelände fanden sich später sechs Hochöfen in denen Roheisen produziert wurde. Vor dem Ersten Weltkrieg galt der Schalker Verein als größte Eisengießerei auf dem Kontinent. Zur Blütezeit des Hüttenwerkes arbeiteten hier 6000 Menschen.

1956 führte der Schalker Verein Wasserleitungen aus duktilem Eisenguss ein und wurde damit Marktführer für Gussrohre zur Trinkwasser- und Abwasserentsorgung, die in über 30 Länder exportiert wurden. Neben dem Hochofenbetrieb wurde 1982 auch das von der Hochofenschlacke abhängige Zementwerk stillgelegt, die Produktion von Gussrohren aber zunächst aufrechterhalten. 2004 wurde das Werk komplett geschlossen.

Das 35 Hektar große Werksgeländes wurde von der Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen (LEG) aufgekauft, abgerissen und soll neu bebaut werden. Erhalten blieben hier nur die 12 Meter hohen und 240 Meter langen Erz- und Kohlebunker, auf denen ein außergewöhnliches Solarprojekt realisiert wurde. Im April 2008 ging hier ein Solarkraftwerk in Betrieb, das jährlich ca. 320.000 kWh Strom erzeugt. Ebenfalls erhalten sind das das Schalthaus und die aus Backstein errichteten Torhäuser des Hüttenwerks – die letzten Zeitzeugen!

Verwaltungsgebäude der einstigen Kokerei A.

Das einstige Verwaltungsgebäude der Kokerei A. (die Betriebsanlagen wurden direkt nach der Stilllegung 1963 abgerissen) verfällt weiter zusehends. Scheiben sind eingeschlagen, im Inneren bröckelt der Putz herunter … Vandalen haben ganze Arbeit geleistet. Draußen sieht es nicht besser aus, ganz im Gegenteil. Wildwuchs und Witterungseinflüsse haben der Substanz schwer zu schaffen gemacht. Ein letzter Zeuge am Gebäude thront noch immer: Eine Art „Ausguck“, von dem früher die Werksbahnen beaufsichtigt wurden. Dabei ist das Gebäude nach Auskunft der Stadt durchaus zu retten und ein tragfähiges Konzept erwünscht.

Almaring

Das Motodrom Gelsenkirchen (oder auch Almaring genannt), ist eine ehemalige Autorennstrecke im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf. Die Rennstrecke wurde 1969 angelegt, um dort sogenannte Altwagen-Rennen und später Autospeedway-Rennen auszutragen.

Die mit einer Schotterdecke versehene Bahn wurde anfangs sowohl für Auto- als auch für Motorradrennen genutzt. Nach der Asphaltierung der Strecke im Jahr 1977 fanden ausschließlich Autorennen statt. Die Rennstrecke wurde 1984 Jahre stillgelegt. Da das Gelände danach sich selbst überlassen wurde, ist es heute größtenteils bewaldet. Die Asphaltdecke ist jedoch noch vollständig vorhanden, ebenso zahlreiche Leitplanken und andere Relikte aus Rennsporttagen.

Die kleine Eisengießerei

Dieser kleine Familienbetrieb steht schon lange leer. Anfang der 1990er Jahre fand der letzte Guss statt – der alt eingesessene Betrieb konnte den großen Gießereien nicht mehr Paroli bieten.

Nach dem Abbau des Ofens und der Veräußerung eines Großteils der Gerätschaften, wurden die vorhandenen Räume untervermietet und erhielten eine neue Bestimmung. Aber hier und dort sind noch kleine Erinnerungsstücke aus der glorreichen, längst vergessenen Zeit vorhanden, die einen gerne in Erinnerungen schwelgen lassen.

Kokerei Zollverein – Zeche Zollverein

Heute wieder einmal ein Ausflug in die nähere Umgebung 😉

Die Kokerei ist ein Teil der Zeche Zollverein und seit 2001 UNESCO Weltkulturerbe. Sie wurde in den Jahren 1957 bis 1961 in Anbindung an die Zentralschachtanlage Zollverein XII errichtet. In einer Kokerei wird aus Kohle mittels eines trockenen Destillationsverfahrens Koks und Rohgas erzeugt. 1961 verfügte die Kokerei über 192 Koksöfen bei einer Kapazität von 5000 t Koks täglich. 1973 wurde die Zahl der Öfen von 192 auf 304 erweitert und die Leistung auf 8000 t Koks pro Tag erhöht. Zwischenzeitlich waren hier bis zu 1100 Menschen beschäftigt.

Aufgrund der Stahlkrise in den 1990er Jahren und der damit fallenden Koksnachfrage wurde die Kokerei am 30. Juni 1993 stillgelegt. Nach der Stilllegung übernahm das Land Nordrhein-Westfalen das Gelände und stellte die Anlage unter Denkmalschutz. Nach vielen Umbauten und Sanierungsarbeiten stellt dieser Teil nun eindrucksvoll die Geschichte des Ruhrgebietes dar und lädt zum Verweilen ein.

Cemitério de Agramonte

Ich und meine Friedhöfe … ich weiß auch nicht warum mich alte Ruhestätten immer so in den Bann ziehen 🙂

Der Cemitério de Agramonte ist der städtischer Friedhof in der portugiesischen Stadt Porto und wurde 1855 nach einer Choleraepidemie angelegt. 1869 wurde er als moderne Friedhofsanlage neu organisiert, ab dieser Zeit entstanden die aufwendigen Grabmale, die den Friedhof bis heute prägen.

Wie schon beim Cemitério dos Prazeres – Friedhof der Freuden in Lissabon gut zu sehen, werden die aufwändigen Grabmäler über viele Generationen betreut. Die kleinen Grabzugaben lassen erkennen welche Vorlieben der ein oder andere hatte bzw. welchen Beruf er früher ausgeübt haben muss.

Hornissen-Transporter 1067

Mal was für Zwischendurch – Dieses olle Gefährt fristet als Hornissennest ein trauriges Dasein irgendwo im Nirgendwo. Den Fahrzeugtyp konnte ich leider nicht ausfindig machen. Leider waren die Viecher ganz schön zappelig  😉

Batterie Lothringen

Die Batterie Lothringen mit dem dazu gehörenden Marine-Peilstand 1 ist am südwestlichen Zipfel Jerseys am Noirmont Point zu finden und bewachte ca. 1/4 der Insel. Sie wurde, wie alle insgesamt 8 Batterien und den zugehörigen Marine-Peilstände, in den Jahren der Besatzung durch die deutsche Wehrmacht eingerichtet. Der zwei Stockwerke hohe Leitstand (M-132 Command Bunker) der Stellung ist einer von vier Bunkern, die in ähnlicher Ausstattung auf den Kanalinseln errichtet wurden, und der einzige Erhaltene. Der Bunker war mit einem Entfernungsmesser und zwei Periskopen ausgestattet, um die Entfernung und Geschwindigkeit von Seezielen messen zu können.

Erbaut wurde sie, wie alle anderen deutschen Weltkriegs-Bauten auf Jersey, von der Organisation Todt. Die Stellung war ein Teil des Atlantikwalls System von Küstenbefestigungen, hier war die 3. Batterie des Marineartilleriebataillon 604 stationiert. Die wichtigsten Waffen in der Batterie waren drei 15 cm SK L / 45 Schiffsgeschütze und einem 15 cm SK L / 45.

Nach der Befreiung 1945 wurden die Geschütze von der britischen Armee entfernt und am Fuße der Klippen von Les Landes, in St Ouen verworfen. Bei Lothringen handelt es sich um die wohl besterhaltene und teilweise sehr gut restaurierte derartige Anlage auf Jersey. Sie steht jederzeit offen und kann von Besuchern erkundet werden.

Siehe auch:

Kanalinsel Jersey, Festung Elizabeth Castle, Hohlgangsanlage 8 – Jersey War Tunnels, Meeresschwimmbad, Atlantikwall auf Jersey, Batterie Moltke, Festung Mont Orgueil Castle, Saint Aubin’s Fort

Hohlgangsanlage 8 – Jersey War Tunnels

Die fünfjährige, deutsche Besetzung der Kanalinseln ist Teil der Inselgeschichte. Nicht weniger als 12.000 deutsche Soldaten waren alleine auf Jersey stationiert. Hitler betrachtete die Inseln als Sprungbrett für die Eroberung Großbritanniens, und ab 1942 begann er sie als Teil des «atlantischen Walls» (Atlantikwall) zu befestigen. So entstand auch ein knapp ein Kilometer langer Tunnel in der Mitte Jerseys.

Ursprünglich war die «Hohlgangsanlage 8» (Ho8) als Munitionslager und Luftschutzbunker für die stationierten Infanteriedivision 319 gedacht. Als allerdings der deutsche Endsieg immer ferner rückte, wurde sie in ein giftgassicheres, 500 Betten umfassendes Krankenhaus umgewandelt, das aber nie benutzt wurde. Heute beherbergen die «Jersey War Tunnels» neben Teilen der ursprünglichen Einrichtung auch eine eindrucksvolle Ausstellung über die Besatzung der Insel.

Siehe auch:

Kanalinsel Jersey, Festung Elizabeth Castle, Meeresschwimmbad, Batterie Lothringen, Atlantikwall auf Jersey, Batterie Moltke, Festung Mont Orgueil Castle, Saint Aubin’s Fort

Schank- & Speisewirtschaft Feldschlösschen

Schluss, aus und vorbei! – Die traditionsreiche Gaststätte „Feldschlösschen“ musste nach 189 Jahren (erbaut 1824) seine Pforten für immer schließen und wird nun abgerissen. Damit verschwindet wieder ein Stück Kneipenkultur, der Treffpunkt vieler ortsansässiger Vereine wird abgerissen.

Ich hatte das Glück der Schank- und Speisewirtschaft (ich liebe diesen altehrwürdigen Ausdruck  😉 ) noch einen Besuch abstatten zu dürfen. Leider war fast die gesamte Inneneinrichtung schon entsorgt, aber ein paar Andenken konnten fotografisch noch festgehalten werden.

 

 

Friedhof der Armeefahrzeuge

Was einem manchmal so vor die Füße fällt ist wirklich interessant. Eigentlich war ich auf dem Weg zu einem besonderen Lost Place, als mir dieser Friedhof der meist russischen Armeelastwagen und -transporter in die Quere kam.  😈

Leider hatte ich wenig Zeit und konnte keine intensive Inspektion der Fahrzeuge vornehmen, aber trotzdem hier ein paar Eindrücke.

Militärgefängnis Patarei – Gefängnis des Schreckens

Man man man! Ich weiß gar nicht wo ich hier anfangen soll, denn dieser Ort ist eine wirkliche Hammerlocation! Bereits am Eingang stockt mir der Atem – so gigantisch, beängstigend und noch so wirklich sieht dieses Gefängnis aus. Es riecht extrem nach altem Schweiß … vielleicht sogar Angstschweiß … nach Tod und Menschen.

Erbaut wurde diese ursprüngliche Festung 1840 auf Anordnung des russischen Herrschers Nikolai I. Ursprünglich als Kanonenbatterie in Betrieb genommen, wurden hier ab 1864 Soldaten stationiert, die die russische Herrschaft über das unterdrückte Estland bewahren sollten. Als Estland 1918 in den Unabhängigkeitskrieg gegen die Russen zog, wurde Patarei dann erstmals als Gefängnis genutzt.

Über 80 Jahre (1918 – 2002) galt die Patarei als das schrecklichste Gefängnis weltweit, bis zu 5000 Menschen wurden dort wie Vieh gehalten. Keiner kennt die genauen Zahlen darüber wie viele Menschen hier in mehr als 80 Jahren Gefängnis-Geschichte gefoltert und deportiert wurden oder gar ums Leben kamen – doch den Horror, der hier geherrscht haben muss, kann man sich auch heute noch problemlos vorstellen. Einzelzellen außen und innen lassen die Folter nur erahnen, die Todeszelle ist allgegenwärtig – 1991 fand hier die letzte Hinrichtung statt. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gefängnis als Arbeits- und auch Konzentrationslager zweckentfremdet.

Das Leiden und die Not der Gefangenen muß unvorstellbar gewesen sein, aber es kam noch schlimmer! Als 1980 die Olympischen Spiele in Moskau stattfanden, wurden die Segelwettbewerbe nach Tallin ausgelagert. Damit aber die Häftlinge in den zur Seeseite gelegenen Zellen keinesfalls irgendwelche Zeichen an die Außenwelt geben konnten, verschloss man ihre Zellenfenster kurzerhand mit Stahlplatten. Danach wurden sie nie wieder entfernt. So herrschte in der Patarei 22 Jahre lang (!!!) Dunkelheit. Als das Gefängnis 2002 für immer geschlossen wurde lebten hier noch 1200 Häftlinge.

 

 

Calhau de São Jorge Ruinen

Unterwegs auf Madeira! Ein Hinweisschild auf Ruinen lockt mich von der Küstenstraße in die Sackgasse der Bucht Calhau de São Jorge, dem ich natürlich folgen muß  😉

Diese Ruinen, in Calhau de São Jorge, gehören u.a. zu einer alten Zuckerrohrmühle, die dort einst gebaut wurde. Das Eingangsportal ist eines der wichtigsten Elemente der alten Gebäude und sehr sehenswert. Leider stehen nur noch wenige Wohnhäuser sowie Lagerhallen, aber es ist allemal eine Reise wert. Seit Jahren nun steht dieser Ort leer und bietet Wanderern eine tolle, atemberaubende Aussicht.

Meeresschwimmbad

Dieses alte Meeresschwimmbad auf Jersey blickt auf eine lange Geschichte zurück. Nachdem zwei Jungen in den Fluten des Meeres den Tod fanden, erbaute der Jersey Swimming Club, im Jahre 1895, dieses Schwimmbad. Hier sollten Kinder und Erwachsene schwimmen lernen und sich vor den teilweise gefährlichen Tidenhubs (bis zu 18 Metern) sicher fühlen. Viele Jahre diente es auch als Treffpunkt Nr. 1 der Reichen und Schönen.

Der verstärkte Einsatz von beheizten Swimmingpools in den 1960er Jahren führte zu einem Rückgang Besucherzahlen. Zwar wurde der Pool 1994 komplett renoviert und modernisiert, aber seit Anfang 2000 steht es leer. Nur vereinzelte Schwimmer finden sich hier noch ein, um ihre Runden zu drehen. Aber es gibt Hoffnung, denn ein Investor möchte mit einer Finanzspritze und einem neuen Konzept diesem tollen Ort wieder neues Leben einhauchen.

Siehe auch:

Kanalinsel Jersey, Festung Elizabeth Castle, Hohlgangsanlage 8 – Jersey War Tunnels, Meeresschwimmbad, Batterie Lothringen, Atlantikwall auf Jersey, Batterie Moltke, Festung Mont Orgueil Castle, Saint Aubin’s Fort

Postverteilzentrum

Irgendwo im Nirgendwo einer deutschen Stadt … ein verlassenes Postverteilzentrum. Viele Gerätschaften wie z.B. die Förderbänder und Sortiermaschinen wurden bereits abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut.  – Hier bringt keiner mehr seine Post auf die große Reise.

Obwohl das Gebäude bereits seit Mai 2014 leer steht, liegt immer noch dieser typische Geruch von Papier, Päckchen und Paketen in der Luft.  Lange wird dieser wunderschöne Backsteinbau nicht mehr bestehen bleiben, denn der Abriss ist bereits genehmigt und soll zeitnah durchgeführt werden.

 

 

Festung Elizabeth Castle

Eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Jersey-Hauptstadt Saint Helier ist die imposante, fast 400 Jahre alte Festung Elizabeth Castle in der St. Aubin’s Bay. Die Feuertaufe erlebte die Festung im Jahre 1651, als Cromwell-Truppen das Castle und die Insel eroberten. 1781 spielte die Festung eine bedeutende militärische Rolle in der Schlacht um Jersey, in der die britische Garnison sich gegenüber französischen Angreifern behaupten konnte. 1923 wurde die unmodern gewordene Festung deaktiviert und vom britischen Kriegsministerium dem State of Jersey übereignet.

Während der deutschen Besatzung (1940 bis 1945) baute die Wehrmacht die Festung extrem aus und nutzte diese als Bunkeranlage und Kaserne. Teilweise wird die Festung bereits als Museum verwendet, aber dennoch gibt es einige Stellen die noch im Originalzustand sind. Aufgrund der hervorragenden Lage konnte die deutsche Wehrmacht einen Großteil der Südküste von Jersey abdecken und installierte geschickt gleich mehrere Flakgeschütze. So wurde u.a. eine verbunkerte Garage für einen Suchscheinwerfer gebaut und an der höchsten Stelle der Festung ein Marine-Peilturm so geschickt errichtet, dass er kaum auffällt.

Siehe auch:

Kanalinsel Jersey, Hohlgangsanlage 8 – Jersey War Tunnels, Meeresschwimmbad, Batterie Lothringen, Atlantikwall auf Jersey, Batterie Moltke, Festung Mont Orgueil Castle, Saint Aubin’s Fort

Saint Aubin’s Fort

Das in den 1540er-Jahren errichtete Fort war einst der wichtigste Hafen von Jersey. Erbaut wurde es während des englischen Bürgerkrieges. Als die Royalisten die Festung eroberten, ersetzten sie das Bollwerk durch eine Wallanlage aus Granit und erhöhten den Turm. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges und der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht, wurde die Festung zu einem Teil des Atlantikwalls gemacht. Geschütze auf dem Fort installiert und in Stellung gebracht, Kasematten aus Beton hinzugefügt.

Siehe auch:

Kanalinsel Jersey, Festung Elizabeth Castle, Hohlgangsanlage 8 – Jersey War Tunnels, Meeresschwimmbad, Batterie Lothringen, Atlantikwall auf Jersey, Batterie Moltke, Festung Mont Orgueil Castle

Bar da Poncha

Tief im Wald auf Madeira, direkt an einem Bach gelegen, liegt diese kleine Bar – sie hat schon längst ausgedient. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die mediterrane Luft ließen das Moos relativ schnell das Gebäude erobern. Auflagen des Natur- und Umweltschutzes machen es dem Besitzer schier unmöglich diese einst gut laufende Bar wieder in Betrieb zu nehmen.

 

Alte Zuckerfabrik

Nur noch die kläglichen Reste von vier Maschinen, etwas Mauer und ein Teil einer kleinen Transportbahn erinnern noch an die einstige Zuckerfabrikation in Funchal … doch das ist längst vergessen. Im 15. und 16. Jh., als der Zucker aus Madeira die bedeutendsten Märkte Europas überschwemmte, erfuhr die Insel ihren größten Aufschwung. In den Anfängen der Zuckergewinnung wurde das Zuckerrohr in Handpressen oder einfachen Zuckermühlen zerquetscht. Die Zuckerexporte Brasiliens und der spanischen Kolonien Amerikas waren die Hauptursache für den Niedergang der Zuckerindustrie Madeiras, so auch dieses Werk im Hafen von Funchal.

Papierfabrik H.

Wahrscheinlich einer der bekanntesten Lost Places hier in NRW und genauso schlechte dürfte auch mittlerweile der Ruf dieses Ortes sein. Vandalen, Kabeldiebe und Geschmiere an den Wänden haben nicht mehr viel übrig gelassen. Die Scheiben sind alle zerstört, die Produktionsstätten entkernt, Mobiliar liegt überall herum und einige alte Akten ergänzen das Gesamtbild der Verwüstung. Es ist ein trauriger Anblick! Schon oft hat es hier gebrannt und es ist wirklich schwer noch die letzten Relikte einer vergangenen Zeit zu erhaschen.

Die glänzenden Zeiten der Papierfabrik sind Geschichte. Der Gründer H. H. kaufte 1878 die Papierfabrik und wurde so vom Papiergroßhändler zum Produzenten. 1911 zog er an den Ort, den ich hier fotografiert habe. Nach dem Tod des Gründers kaufte die Familie die Produktionsstätte u.a. Pappe für Persil-Kartons.

Abgeschirmt wird die eigentliche Fabrik zur Straße hin durch das alte, unter Denkmalschutz stehende, Verwaltungsgebäude. 2003 wurde das Familienunternehmen von einer Unternehmensgruppe übernommen. 2008 musste die Papierfabrik Insolvenz anmelden. Die Produktion wurde schließlich eingestellt und die Tore für immer verschlossen – 26.000qm² Fläche liegen seitdem brach und warten auf eine neue Bestimmung.