Gärtnerei Coenen

Anhand der Gärtnerei Coenen ist das Schicksal der Menschen in den Orten die vom Braunkohletageabbau betroffen sind leider gut zu sehen. Coenen war einst in Immerath ansässig. Die Geschäft florierte recht gut und viele Menschen kauften dort ihre Blumen und Gartenutensilien ein.

Heute wächst hier gar nichts mehr, ausser Unkraut. Familie Coenen hat schon längst die Ortschaft verlassen, denn auch hier rollen die Bagger an. Seit 2006 ist die Umsiedlung im vollen Gange und soll bis 2015 abgeschlossen sein.

Erschreckend ist allerdings die Schnelligkeit des Abrisses. Diese Fotos entstanden im September 2013 und bereits 10 Monate später ist von der Gärtnerei nichts mehr vorhanden. 🙁

Wer mehr Informationen über den Tagebau Garzweiler, seine Dörfer und Geschichten erfahren möchte, sollte unbedingt HIER klicken! Der Fotograf Arne Müseler begleitet Garzweiler als Fotoprojekt bis zum bitteren Ende! 

Siehe auch:

Borschemich – Eine Geisterstadt inmitten des Tageabbaus, Der letzte Auftritt von St. Martinus, Die letzte „Ruhestätte“ in einem Abbaugebiet, Pfarrkirche St. Lambertus – Der Tod eines Gotteshauses, Immerath – Ein Dorf stirbt, Braunkohletageabbau Pesch, Lützerath – Der letzte Kampf

Braunkohletageabbau Pesch

Aus und vorbei: Die letzten Steine sind gefallen! Das Dorf Pesch im Kreis Heinsberg ist von den Landkarten Deutschlands verschwunden, ausradiert, förmlich dem Erdboden gleich gemacht. Pesch musste, wie so viele Orte, dem Braunkohletageabbau weichen.

Alles fing mit einem gleichnamigen Bauernhof im 13. Jahrhundert an und damit gehörte Pesch zu den ältesten Straßendörfern. Einst lebten hier bis zu 300 Personen und bildeten eine nette, kleine Gemeinschaft. 2006 begann offiziell die Umsiedlung des Ortes. Wie ein Mahnmal standen bis vor wenigen Wochen noch die letzten sechs Häuser dieser Gemeinde, aber am 17. April 2014 wurden auch sie Opfer der Bagger. 

Wer mehr Informationen über den Tagebau Garzweiler, seine Dörfer und Geschichten erfahren möchte, sollte unbedingt HIER klicken! Der Fotograf Arne Müseler begleitet Garzweiler als Fotoprojekt bis zum bitteren Ende! 

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Borschemich – Eine Geisterstadt inmitten des Tageabbaus, Der letzte Auftritt von St. Martinus, Die letzte „Ruhestätte“ in einem Abbaugebiet, Pfarrkirche St. Lambertus – Der Tod eines Gotteshauses, Immerath – Ein Dorf stirbt, Gärtnerei Coenen, Lützerath – Der letzte Kampf

Hallenbad S.

Das Wasser ist raus: „Das S. Hallenbad hat definitiv keine Zukunft mehr.“ – So der Tenor des Betreibers Ende 2009. 

Das in den siebziger Jahren erbaute Hallenbad wurde nie wirklich von den Bewohnern des Ortes und der angrenzenden Städte anerkannt und fristete bereits seit Jahren ein trostloses Dasein. Zuletzt diente es nur noch als Schwimmbad für den Schulsport.  Aber, wie so oft überstiegen die Kosten um ein Vielfaches den erwirtschafteten Erlös und somit entschied man sich letztendlich den Schwimmbetrieb einzustellen.

Villa M.

Ein Objekt, nach dem man sich wirklich die Finger lecken kann. Keine Vandalen, Graffitisprayer oder Kabelklauer haben es geschafft in diese alte Villa einzudringen.

Die Villa M. (Besitzer ein Lederfabrikant) wurde 1921 inmitten eines 12 0000 qm großen Parkgeländes gebaut. Auf 300 qm Wohnfläche wurde dann noch einmal viel Natur verbaut: Schränke, große Flügeltüren, Wandverkleidungen und üppige Treppengeländer aus edlen Hölzern. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Villa beschlagnahmt und erst 1957 geräumt. Die damaligen Besitzer hatten zwischenzeitlich die Villa an die kath. Kirche verkauft. Nach Um- und Erweiterungsbauten 1960 (inkl. Anbau) wurde die Villa als Exerzitienhaus genutzt und steht nun seit mehr als 10 Jahren leer. Doch trotz der Nutzungsänderung blieben Raumaufteilung und Ausstattung zum Teil bis in Details ursprünglich erhalten.

Freibad G

Seit August 2007 ist das Freibad verstummt –  keine Kinder und Erwachsene füllen mehr die Liegewiesen auf diesem großen Areal oder springen verbotener Maßen vom Beckenrand ins kühle Nass – kein Sommerspaß mehr in dieser Region!

1973 erbaut, zählte dieses Freibad lange Zeit als Vorzeigeobjekt. Mehr als 5 Mio DM wurden damals in die einzige Traumanlage investiert. Zu Hochzeiten zählte diese Freizeitanlage über 200.000 Besucher im Jahr. Aber verregnete Sommer sowie der steigende Kostenapparat und die vielen Auflagen trieben den Betreiber letztendlich dazu das Freibad nach 34 Jahren zu schließen.

 

Haus F.

Zugegeben, das Haus welches ich hier besucht habe, hat die besten Jahre schon lange hinter sich. Zerstörungswut, Metallklauer, dunkele Messen und auch Graffitisprayer ließen von dem einstigen Gestüt nicht mehr viel übrig. Nur noch wenige Merkmale wie das Kupferdach, die Marmortreppe und das schöne Fliesenmosaik auf dem Boden erinnern an die glorreichen Zeiten. 

Das Haus F. ist ein Teil eines ehemaligen Gestüts aus der Zeit um 1880. Das Herrenhaus ist 2,5 geschossig und besitzt eine Loggia mit einer Freitreppe. Neben dem Herrenhaus sind noch die Reste der damaligen Stallungen vorhanden. Im Jahr 1907 musste der  Besitzer erkennen, dass der Boden für eine Pferdezucht ungeeignet ist und verkaufte das Anwesen.

Was seitdem dort geschah, wer das Gebäude nutzte und wofür ist nicht ausreichend belegt und kann nicht mit Quellen belegt werden. So hört man, dass mehrfach der Besitzer gewechselt haben soll und während des Krieges das Anwesen als NS-Schlafstätte für Zwangsarbeiter verwendet wurde. Liebe, Tod, Morde und Geister … sämtliche Gerüchte schwirren um dieses Haus, aber ob sie stimmen weiß man nicht.

Seit 2000 jedoch steht das wuchtige Gebäude leer und wird immer wieder von unerlaubten Eindringlingen beschädigt. Zudem nagt der Zahn der Zeit massiv an den alten Gemäuern. Laut Zeitungsmeldung von 2008 sollte das Herrenhaus restauriert werden, geplant waren 33 Mietwohnungen. Das Projekt scheiterte. Seit Mitte 2010 arbeiten das Amt für Denkmalschutz und der Eigentümer des Herrenhauses an einer möglichst schnellen Sanierung des altehrwürdigen Reiterhofes. Aufgrund der ersten Umplanungen verfiel die erteilte Baugenehmigung. Der ortsansässigen Bürgerinitiative ist das Gelände ein Dorn im Auge. Auch sie haben kein Verständnis dafür, wie sehr man das ehemals stolze Gebäude in all den Jahren so hat verkommen lassen.

Der verlassene Ziegenhof

Fürwahr gibt es auf Fuerteventura mehr Ziegen wie Einwohner und viele züchten auch Ziegen. Aber in den letzten Jahren zieht es die Züchter zurück  in die Stadt und sie überlassen die Tiere sich selber. Nur geschützt durch Wachhunde fristen sie ein eher trostloses Dasein zwischen Müll, Unrat, verlassenen Häusern, Geröll und wenig Futter. Ein Verwesungsgeruch liegt in der Luft, denn nur die stärksten Tiere kommen durch und sind in der Lage sich in der Umgebung ein bisschen Futter zu suchen.

Braunkohle-Tagebau Garzweiler by day and night

Wer in NRW kennt ihn nicht, den viel gescholtenen Braunkohle-Tagebau Garzweiler? Immer wieder taucht er in den Medien auf, aber Hand aufs Herz: Wer hat sich diesen immensen Tagebau einmal aus der Nähe angeschaut? 

Das Abbaugebiet erstreckt sich zwischen den Städten Bedburg, Grevenbroich, Jüchen, Erkelenz und Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen. Benannt wurde der Tagebau nach dem Dorf Garzweiler benannt, welches in den 1980er-Jahren für den Tagebau umgesiedelt wurde. Viele Familien und Dörfer wurden seitdem umgesiedelt, aber dennoch ist es auch einmal interessant zu sehen, wie sich diese wahnsinnigen Schaufelradbagger durchs Erdreich „fressen“.

 

 

 

Ehemalige Volksschule

Dieses Gebäude (gebaut in drei Epochen) in einer kleinen Kreisstadt stand schon viele Jahre leer, bevor es mir vor die Linse kam 😉  Ein Traum für jeden Fotografen, der hier gleich drei Bauepochen bewundern kann.

Viele Informationen gibt es zu dieser Schule leider nicht. Man vermutet, dass das Schulgebäude ca. Ende des 19. Jahrhunderts (1877 u.a.?) erbaut wurde. In mehreren Zeitphasen wurde der Gebäudekomplex (1870er, 1. Hälfte 20. Jahrhundert, 1950er/60er Jahre) umfassend erweitert. So findet man im 1. Teil des Komplexes sogar noch die alte Direktorenwohnung. Leider sind im Laufe der Jahre die oberen Etage völlig eingebrochen und befinden sich allesamt nun im Erdgeschoss 😉 Im zweiten Teil der Schule hat ein undichtes Dach und damit die Wassereinbrüche vieler Jahre für reichlich Schaden gesorgt. Der dritte Teil wurde bis vor wenigen Jahren noch als Handwerksraum benutzt.

Das Schulgebäude wurde nun ein einen Investor verkauft der, unter vielerlei Denkmalschutzauflagen, Luxuswohnungen dort bauen möchte.

Fun-Arena

„Sport macht Spaß. Die überdachte Spielfläche birgt die Möglichkeit für Fußball, Basketball, Handball, Badminton, Inlinen, Hockey etc.“ – Mit diesem Slogan warb die Stadt damals (2005) für die neu erbaute Fun-Arena. 

Noch nicht einmal 8 Jahre später war schon wieder alles vorbei, das Konzept ging nicht auf und seitdem fristet die Arena ein trostloses Dasein. Sprayer verschmierten die Wände und Vandalen zerschlugen alles was nicht niet- und nagelfest war. Traurig! 

Emiratische Propellermaschine

Inmitten auf einer Reise quer durch die Arabischen Emirate wurde ich auf den kleinen Privatflughafen des Sheikhs von Umm Al Quwain aufmerksam. Dort fand ich in einer Ecke des Flughafens eine alte Propellermaschine, die wohl früher zu Ausbildungszwecken verwendet wurde, wie mir der Wachposten erzählt hat.

Der Flughafen selber liegt schon seit vielen Jahren still. Der alte Sheikh ist mittlerweile verstorben und sein Sohn hat kein Interesse daran den Flughafen, als Trainings- und Ausbildungszentrum, weiter zu betreiben.

Verlassenes arabisches Wohnhaus

Überall kommt es vor, dass Wohnhäuser einfach verlassen werden und zurück bleiben. So auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Hier stehen jede Menge Häuser leer. So wie in diesem Beispiel.

Die Einheimischen interessiert es nicht was mit ihrem Hab und Gut geschieht. Meist nisten sich irgendwann Gastarbeiter dort ein, auch wenn schon längst kein Wasser und Strom mehr vorhanden ist.

Der Teppichboden-Hersteller

Nach mehr als 50 Jahren und in dritter Generation geführt, musste das traditionsreiche Textilunternehmen 2009 schließen. Der Hersteller von Teppichböden der Premiumklasse beschäftigte bis zuletzt 75 Mitarbeiter.

Das Unternehmen, mit mehreren Standorten, zählte bei der Gründung 1950 zu den ersten Herstellern von textilen Bodenbelägen aus synthetischen Fasern in Europa. Internationale Hauptabnehmer waren meist Banken, Versicherungen oder auch namhafte Dienstleister wie Flughafengesellschaften. Aber die Finanz- und die daraus resultierenden Wirtschaftskrise in den Jahren 2008/09 brach dem Unternehmen schlussendlich das Genick.

Zurzeit werden die Produktionsstätten abgerissen und die Maschinen abgebaut und verkauft.

Bis der letzte Ziegel fällt – Abbrucharbeiten bei Niedieck

Etwas mehr als 3 Wochen nach meinem letzten Besuch zieht es mich wieder zurück zur Textilfabrik Niedieck. An den Ort, wo ich sooo tolle Aufnahmen eines ehemaligen Textilgiganten machen konnte. Was ist in der Zwischenzeit passiert? Wie sieht es dort aus? Fragen über Fragen die ich nun geklärt haben wollte!

Staub liegt in der Luft und es ist höllenlaut. Mehrere Bagger und Bulldozer graben sich immer weiter vor … ein ein Großteil des Fabrikgeländes ist bereits abgerissen. Ich bin total erstaunt wie schnell das geht. Aber, bis Anfang März 2014 muss alles erledigt sein, denn die Investoren warten bereits.

Zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Da ist zum einen die Traurigkeit über den Verlust dieser verlassenen und dennoch schönen und anmutigen Fabrik und zum anderen die Faszination des Abrisses; denn noch nie habe ich so etwas in Real Life gesehen, aber seht selber! … Für Männer werden wahrscheinlich Kinderträume wahr 😉

Am heutigen Tag (12.02.2014) viel nun auch das Wahrzeichen von Lobberich und Umgebung, der große Schornstein!

Fliegerhorst Venlo-Herongen

Auch die Überbleibsel der beiden Weltkriege gehören zu den Lost Places und sollten nicht unter den Teppich gekehrt werden.

Der ehemalige Fliegerhorst Venlo liegt grenzüberschreitend in den Niederlanden und in Deutschland. Im Jahr 1941 umfasste der Fliegerhorst eine Fläche von 1800 ha. Es standen drei befestigte Start-/Landebahnen (2 × 1450 m, 1 × 1200 m) mit einer aus etwa 2000 Lampen bestehenden elektrische Startbahnbefeuerung. Der Fliegerhorst verfügte über eine Radarführung und mehr als 48 km Straßen. Später war am Fliegerhorst ein Außenlager des Konzentrationslager Kamp Vught.

Am 9. Januar 1944 waren in Venlo-Herongen rund 65 Flugzeuge stationiert. Beschäftigt waren auf dem Fliegerhorst Venlo-Herongen über 2000 Personen, davon 350 Niederländer und rund 1800 Deutsche. Der Fliegerhorst verfügte über eine Werfthalle und 99 Flugzeughallen, davon 20 Wärmehallen, 37 unbeheizte Backsteinhallen und 42 unbeheizte Rundbogenhallen.

Am 15. August und 3. September 1944 wurde der Flugplatz bombardiert und schwer beschädigt. Als der Flugplatz im September 1945 verlassen wurde, sind Millionen von Backsteinen aus den Start- und Landebahnen wiederverwendet worden, um Kriegsschäden zu beheben. Seit 1946 benutzt der Venloer Segelflugverein einen Teil des früheren Rollfeldes als Segelfluggelände. Der alte Flugleitungsturm wurde im Jahr 2005 offiziell zum Denkmal erklärt und wird von einer Kletterschule genutzt.

Textilfabrik Niedieck

Hammer! Mehr als 42.000qm2 Fabrikgelände lagen vor mir und werden bald Geschichte sein. Um genau zu sagen in ca. 4 Wochen. Dann nämlich wird von dem einstigen Textilgiganten Niedieck nicht mehr viel übrig geblieben sein. Mehr als 2 Stunden hab ich dort verbracht und doch noch nicht alles gesehen, schade!

Der Grundstein des ehemals größte Arbeitgeber in L. wurde 1850 durch Julius Niedieck und dem Hausweber Theodor Mommers gegründet. Fünf Jahre später stieg Carl Niedieck ein. Im Jahr 1880 arbeiteten bei Niedieck knapp 2000 Mitarbeiter. Drei Jahre später standen in L. und Umgebung 1200 mechanische Webstühle – 650 waren es im deutlich größeren Krefeld. 1980 expandierte das Unternehmen weiter und der Textilboom schien kaum aufzuhalten zu sein. 2004 ging die Niedieck-Mutter Girmes (Oedt) in Insolvenz. Im Jahr darauf war der Verkauf an die französische Firma Tissavel. Diese jedoch hatte gar nicht vor die Werke zu retten, sondern montierten die Maschinen ab und transportierten sie nach Frankreich – damit war das AUS des einstigen Textilgiganten besiegelt.

Der jetzige Eigentümer des Geländers, die Firma J.H. Laarakkers Rückbau & Recycling GmbH aus Rheinberg, will die Gebäude bis Frühjahr 2014 komplett abgerissen und das Gelände komplett abgetragen haben.

Ford Mustang – Ein Amerikaner auf Abwegen

Der rote, amerikanische Straßenkreuzer Ford Mustang sollte (meiner Meinung nach) lieber auf der Straße seinen Dienst tun, als sein Rentnerdasein auf dem Autofriedhof zu fristen. Schade, aber sein Leben ist wohl ausgehaucht. 🙁

Der vergessene Karmann-Ghia

Bei einem Besuch auf einem nahe gelegenen Schrottplatz stand ich plötzlich vor diesem wunderschönen VW Karmann-Ghia. Eigentlich war er bereits komplett restauriert, es fehlten lediglich 2 Teile die der Besitzer noch besorgen sollte/wollte … das ist jetzt knapp 5 Jahre her 🙁 Nun gut, man müßte wieder von vorne anfangen, denn der Karmann ist fahrtauglich.

Die Blumenhalle

Sie liegt da ganz ruhig, mitten in der Innenstadt einer Kreisstadt – ein Schandfleck und doch ein Stück Geschichte. Wer hat hier nicht früher schon alles Blumen am Automaten gezogen? Sei es zum Muttertag, zum Geburtstag, als Entschuldigung, zwecks Trauer oder einfach nur mal so.

Der Besitzer ist bereits seit vielen Jahren (ca. 15 Jahre) verstorben. Die Blumenhalle samt Anwesen rottet weiter vor sich hin … angeblich ist sich die Erbengemeinschaft nicht einig was mit der Halle bzw. dem Grundstück passieren soll. Dennoch erzählt die Blumenhalle ihre ganz eigene Geschichte.

Der Autofriedhof

Still und leise rotten sie vor sich hin. Vergessen das Schöne und Elegante … nun überwiegt das Morbide. Aber auch dieser Zustand hat seinen Charme und wirkt interessant und man hat das Gefühl die ehemaligen Könige der Straße erzählen eine Geschichte.

Villenpark Bliersheim

Ein Traum von Villenpark, leider nicht für die private Nutzung gedacht sondern die Häuser dürfen nur gewerblich genutzt werden 🙁

Abseits der Arbeitersiedlungen, aber in unmittelbare Nähe zum Werk, errichtete die Gußstahlfabrik von Friedrich Krupp AG eine sogenannte Beamtenkolonie im ehemaligen Stadtteil Duisburg-Bliersheim. Die Häuser der Siedlung wurden vom Essener Architekt Robert Schmohl im Cottage-Stil errichtet und wurden in der Zeit zwischen 1903 bis 1910 erbaut.

Die Villen hatten auf bis zu 400 Quadratmetern Wohnfläche zahlreiche Zimmer, darunter im Erdgeschoss einen Salon zur Repräsentation. Sie waren reich mit in Fachwerk ausgeführten Giebeln, in Holz konstruierten Loggien sowie Erkern und aufwendigen Dachformen verziert. Die Villen der Betriebsdirektoren waren Einzelhäuser, die der Betriebsassistenten Doppelhäuser. Keine Villa glich der anderen. 22 Gebäude waren geplant, 17 wurden gebaut, davon sind heute noch neun erhalten.

Weiter entfernt lagen die Mehrfamilienhäuser für Meister und Verwaltungsangestellten am Gaterweg; ebenso das Junggesellen-Wohnheim „Wilder Mann“. Das damals Friedrich-Alfred-Hütte genannte Werk beschäftigte 1914 circa 8300 Arbeiter und etwa 1000 Angestellte. Bis in die 1950er Jahre herrschte Residenzpflicht, d.h. die leitenden Angestellten hatten in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen. Das Casino Krupp lag innerhalb des 4300 Quadratmeter großen Karrees der Villen und wurde als Restaurant für leitende Angestellte und Gäste, sowie für Repräsentationszwecke genutzt. Seit 2006 wird es als Restaurant und Veranstaltungszentrum genutzt. Außerdem gehörten eine Werksgärtnerei und eine Konsumanstalt zu der Siedlung; beide sind heute nicht mehr erhalten.

Die seit Mitte der 1970er Jahre unbewohnten und vom Verfall bedrohten Villen wurden 1988 unter Denkmalschutz gestellt und 1996 von dem neuen Besitzer Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) wetterfest gemacht und gesichert. Der Plan war, diese Gebäude im Zuge der Umnutzung des Hüttenwerkgeländes an neue Nutzer zu vermitteln. Drei der Villen wurden 2009 an einen nicht genannten Käufer veräußert. Eine der Villen am Eingang der Kolonie ist als Bürogebäude saniert. Die zentrale Direktorenvilla gehört der Krefelder „Linh Kieu Projektentwicklung”. Das einzige genutzte Gebäude der Villensiedlung ist das ehemalige Werksgasthaus/Casino.

Textilfabrik G. (Teil 1)

Seit dem 17. Jahrhundert ist das Weberhandwerk in O. bezeugt. Im Jahre 1850 wurde zunächst eine Blaufärberei und Berufskleiderfabrik gegründet. 1879 wurde die hier gezeigte Textilfabrik gegründet. Die beiden Textilwerke prägten das Ortsbild, bildeten für viele Jahrzehnte den dominierenden Teil des Wirtschaftslebens und damit der Ortsgeschichte und zählte lange Jahre zu den führenden Spezialisten hochwertiger dreidimensionaler Gewebe und etabliert sich in In- und Ausland gleichermaßen.

Von der einst blühenden Textilwirtschaft ist in O. nicht mehr viel übrig geblieben. Nach dem Konkurs der hier fotografierten Textilfabrik G. und dem Verkauf an eine französische Firma sind die Textilmaschinen demontiert und abtransportiert worden. Der Wasserturm ist eine 45 Meter hohe Stahlkonstruktion, deren Besonderheit die beiden getrennten Wasserbehälter darstellen. Während der untere Wasserbehälter mit einem Volumen von 800 m³ für die Werksversorgung diente, wurde der obere, kleinere Behälter von 175 m³ für die Versorgung der Gemeinde herangezogen.

1989 hatte die Aktiengesellschaft Konkurs anmelden müssen. 2003 kam es dann zur Insolvenz der Nachfolge-GmbH. Die Schulden waren auf knapp 100 Millionen Euro angewachsen. Der Insolvenzverwalter entließ 260 von 727 Mitarbeitern. 2004 kaufte Tissavel die Aktiva, reduzierte die Mitarbeiterzahl im Laufe der Zeit auf 50. 2006 schloss der Firmensitz gänzlich. Teile des alten Fabrikgeländes wurden im Laufe der Jahre durch Firmenneuansiedlungen genutzt, ein Haupttrakt und auch der Wasserturm stehen immer noch leer.

Zu Teil 2

Altes Wasserwerk eines Stahlwerkes

Hier nun eines meiner Lieblingsobjekte. Atemberaubend schön, obwohl bereits über 110 Jahre alt. Viel Spaß mit den Bildern 🙂

1908 wurde das Stahlwerk in W. gegründet. Mehr als 3000 Arbeitsplätze wurden so in dem kleinen Ort geschaffen. Relativ schnell erweiterte man um das Blechwalzwerk, welches 1917 vollendet wurde.

Das Unternehmen erlebte seine wirtschaftliche Blüte während des ersten Weltkrieges mit der Herstellung von Rüstungsgütern. Nach 1918 ging die Produktion stark zurück; erst eine Sanierung 1924 brachte den Betrieb wieder zum Laufen. Doch schon 1930 wurde das Werk still gelegt und 1932 ganz aufgelöst. Erst 1934 wurde das Werk an die Deutschen Edelstahlwerke AG verpachtet und 1939 gekauft. Man produzierte wieder in der kelinen Stadt und beschäftigte bis Kriegsende zwar nur noch 1000 Mitarbeiter, aber besser als gar nichts.

Der Rest ist relativ schnell erzählt. Die alliierten Siegermächte demontierten die Produktionsanlagen und die Gemeinde W. verpachtete die Gebäude an mehrere kleine Gewerbebetriebe. Neuer Hausherr bis 1993 war fortan die Britische Rheinarmee mit einer Pioniereinheit. Die Briten bauten weiter Hallen und Gebäude hinzu, die aber mittlerweile wieder abgerissen sind und nur noch die denkmalgeschützten Gebäude aus der Pionierzeit des Stahlwerkes erhalten sind. Jetzt wird das „Stahlwerk B.“ mit Erfolg als Businesspark vermarktet – mit zahlreichen denkmalgeschützten Bauten, in die neues Leben einzog.

Aus dieser Zeit stammt übrigens auch das alte Wasserwerk, welches 1917 erbaut wurde. Es versorgte damals über Brunnenanlagen und Pumpstationen das gesamte Stahlwerk. Eigentlich sollte das Wasserwerk und auch der dazugehörige Wasserturm bereits ebenfalls umgebaut sein, doch den Investoren scheint wohl etwas dazwischen gekommen zu sein….

Alter Bahnhof K.

Der Bahnhof K. wurde 1866 an der Bahnstrecke (Köln-Mönchengladbach)-Viersen-Venlo in Betrieb genommen und diente zunächst dem Personen- und Güterverkehr an in 2 Teilabschnitten eröffneter Strecke. Ein bei der Bahn relativ seltenes Gleisdreieck zum Wenden von Schlepptenderlokomotiven befand sich früher beim DB-Grenzbahnhof. Im Jahre 1868 wurde dann die Bahnstrecke K.-K. eröffnet (welche im Jahre 1999 stillgelegt und im Jahre 2002 abgebaut wurde).

Im Bahnhof K. zweigte nach Westen eine Kleinbahn ab. Sie diente überwiegend dem landwirtschaftlichen Güter- und Tonwarentransport. Personenverkehr gab es nur von 1904 bis 1920. In der Nachkriegszeit war diese Strecke Zufahrt zum Munitionsdepot Brüggen der Britischen Rheinarmee. Der Knotenpunkt K. wies neben dem Empfangsgebäude auch einen zweiständigen Lokschuppen auf. Beide Gebäude existieren noch. Das Empfangsgebäude wird heute von der Diskothek BaCa (für Bahnhofscafé) genutzt. Ältere Gebäude des Bahnhofes wie z.B. Verwaltunsgebäude /teilweise arbeiteten hier bis zu 80 Personen), eigene Tankstelle für die Kleinlok und Aufenthaltsräume werden seit Jahren nicht mehr genutzt und sind sich selber überlassen.

Elmpter Zollamt

Das alte Zollamt in Elmpt an der Roermonder Straße zwischen Deutschland und den Niederlanden.

In den 1970er Jahren hatte Elmpt das fünftgrößte Zollamt der Bundesrepublik. 1972 erreichte das Aufkommen 125 000 Lkw und eine Million Pkw – die Einnahmen aus Zöllen, Einfuhrumsatzsteuer und Verbrauchsteuer summierten sich auf fast 110 Millionen Mark. 54 Beamte taten in Spitzenzeiten Dienst. Sie entwickelten ein Verfahren zur schnelleren und weniger aufwendigen Zollabfertigung, das in Zollkreisen als „Elmpter Modell“ Anerkennung fand. In den 1960er Jahren wurde der Schlagbaum entfernt, ab 1993 wurden Reisende an der Grenze nicht mehr kontrolliert. Das Zollamt wurde überflüssig und 2002 endgültig aufgelöst.