Auch die Überbleibsel der beiden Weltkriege gehören zu den Lost Places und sollten nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Der ehemalige Fliegerhorst Venlo liegt grenzüberschreitend in den Niederlanden und in Deutschland. Im Jahr 1941 umfasste der Fliegerhorst eine Fläche von 1800 ha. Es standen drei befestigte Start-/Landebahnen (2 × 1450 m, 1 × 1200 m) mit einer aus etwa 2000 Lampen bestehenden elektrische Startbahnbefeuerung. Der Fliegerhorst verfügte über eine Radarführung und mehr als 48 km Straßen. Später war am Fliegerhorst ein Außenlager des Konzentrationslager Kamp Vught.
Am 9. Januar 1944 waren in Venlo-Herongen rund 65 Flugzeuge stationiert. Beschäftigt waren auf dem Fliegerhorst Venlo-Herongen über 2000 Personen, davon 350 Niederländer und rund 1800 Deutsche. Der Fliegerhorst verfügte über eine Werfthalle und 99 Flugzeughallen, davon 20 Wärmehallen, 37 unbeheizte Backsteinhallen und 42 unbeheizte Rundbogenhallen.
Am 15. August und 3. September 1944 wurde der Flugplatz bombardiert und schwer beschädigt. Als der Flugplatz im September 1945 verlassen wurde, sind Millionen von Backsteinen aus den Start- und Landebahnen wiederverwendet worden, um Kriegsschäden zu beheben. Seit 1946 benutzt der Venloer Segelflugverein einen Teil des früheren Rollfeldes als Segelfluggelände. Der alte Flugleitungsturm wurde im Jahr 2005 offiziell zum Denkmal erklärt und wird von einer Kletterschule genutzt.