Wollseifen – Das tote Dorf in der Eifel

Mitten in der Eifel liegt, unweit der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, das „tote“ Dorf Wollseifen. 1946 mussten die damaligen Einwohner, auf Geheiß des britischen Militärs, binnen 3 Wochen ihre Heimat verlassen. Auf dem umliegenden Gelände wurde der Truppenübungsplatz Vogelsang angelegt und 1950 dem belgischen Militär übergeben. Es bietet sich dem Besucher ein recht skurriles Bild zwischen alten Gemäuern und Übungsplatz. Nach Aufgabe  des Truppenübungsplatzes, am 1. Januar 2006, ist das Dorf wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Kokerei H.

In einer Kokerei wird aus Kohle mittels eines trockenen Destillationsverfahrens Koks und Rohgas erzeugt. Das Koks wiederum wird im Hochofen zur Erzeugung von Roheisen (Stahlgewinnung) benötigt.

Die hier gezeigte Anlage entstand zwischen 1927 – 1928. In Spitzenzeiten waren hier bis zu 1.100 Mitarbeiter beschäftigt und die Kokerei produzierte, mit ihren zwischenzeitlichen 314 Öfen, täglich aus circa 7000 t Kokskohlenmischung bis zu 5400 t Koks für nahgelegene Hüttenwerke. 1992 wurde die Anlage stillgelegt und ihre Kapazitäten auf neuere Kokereien verteilt.

Ehemalige Wassermühle und Möbel-Einrichtungshaus

Die einstige Wassermühle wurde erstmals im Jahre 1404 erwähnt. Ab 1792 übernahm der Müller Franz-Anton Holtz die Korn- und Ölmühle. Die erfolgreiche Unternehmerfamilie baute die Mühle im Laufe der Jahre weiter aus und erhöhte ihre Produktionskapazitäten auf insgesamt acht Mahlgänge, eine Dampfmaschine sowie diverse Ölpressen. Später diente sie als Familiensitz und wohnte in dem, bis heute weiterhin sichtbar, kastellartiges Betriebsgebäude. Um Transportkosten zu sparen, wurde die Speiseöl-Produktion an den Rhein nach Krefeld-Uerdingen verlegt, am eigentlichen Standort blieb lediglich die Mehl-Produktion. Aber trotz aller Bemühungen, wurden beide Produktionsstätten von den marktbeherrschenden Großmühlen überrollt. 1965 stellte u.a. die Holtzmühle ihren Betrieb ein.

1982 kaufte der Unternehmer Ha-Jo Müller das Gebäude, renovierte sie und hauchte dem Denkmal geschützten Gebäude, neues Leben ein. Fast 35 Jahre lang diente die alte Mühle als Möbel-Einrichtungshaus, welches aber 2017 aus Altersgründen schließen musste. Aktuell entstehen hier 13 Luxus-Wohnungen in einem wunderschönen Ambiente.

Eisenbahnbrücke W.

Diese hier gezeigte historische Eisenbahnbrücke wurde zwischen 1871 bis 1874 erbaut und war zeit ihres Bestehens die nördlichste Rheinbrücke in Deutschland.  Aufgrund besonderer Auflagen der preußischen Militärverwaltung erfolgte der Bau in einer besonders massiven Ausführung. So waren an beiden Uferpfeilern insgesamt 4 Wehrtürme mit 1,5 Meter dickem Ziegelmauerwerk verbaut. 

Auf beiden Seiten des Rheins errichtete man im Ersten Weltkrieg zur Verteidigung des Brückenkopfes Betonbunker. Diese wurden 1921 auf Anordnung der Alliierten gesprengt. Ende des 2. Weltkrieges war die Brücke die letzte Rückzugslinie der Wehrmacht während der Eroberung des linken Niederrheins. Am 10. März 1945 sprengten deutsche Pioniere die Eisenbahnbrücke – drei Tage nach Eroberung der Ludendorff-Brücke bei Remagen durch US-Truppen. Die Brücke wurde nach dem Krieg nicht wiederaufgebaut.

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Sport und Freizeit

Im vorerst vierten und letzten Teil gibt es eine bunte Mischung aus Freizeitaktivitäten, die in der verbotenen Stadt für Abwechslung im tristen militärischen Alltag sorgten. Dazu gehören u.a. der imposante Theatersaal samt seiner Nebengebäude, ein Ballsaal, ein Filmvorführraum und das große Schwimmbad, in welchem seit 1994 keiner mehr seine Bahnen gezogen hat. Hinzu kommen noch diverse Wirtschaftsräume sowie das große Heizwerk für Warmwasser.

Final muss ich sagen, dass mich die „verbotene Stadt“ mächtig geflasht hat. Ich habe nur einen Bruchteil des riesigen Areals gesehen und ein neuerlicher Besuch sollte in Angriff genommen werden.

Siehe auch:

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Haus der Offiziere

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kommandantenwohnhaus

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kasernengebäude

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kasernengebäude

Im dritten Teil der „verbotene Stadt“ gibt es einen Querschnitt diverser Kasernengebäuden. Zum einen befinden sich hier die Infanterieschule, eine kleine Werkstatt, diverse Wirtschaftsgebäude, die Offizierslehranstalt und das Exerzierhaus, welches später als Theatersaal genutzt wurde.

Siehe auch:

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Haus der Offiziere

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kommandantenwohnhaus

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Sport und Freizeit

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kommandantenwohnhaus

Im zweiten Teil der „verbotene Stadt“ zeige ich heute das Kommandantenwohnhaus des, letzten Oberkommandierenden der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, Matwei Prokopjewitsch Burlakow. Der russische Generaloberst lebte dort von 1990 – 1994. Die repräsentative „Villa Burlakow“ wurde von 1911 bis 1914 erbaut und steht heute zum Verkauf.

Burlakow selber war ein hoch dekorierter Kommandant, der insgesamt 42 Jahre für das russische Militär diente. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland war er stellvertretender Verteidigungsminister der Russischen Föderation, wurde aber bereits wenige Monate später durch Präsident Boris Jelzin von seinen Pflichten entbunden und entlassen. Am 8. Februar 2011 verstarb Burlakow in Moskau.

Siehe auch:

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Haus der Offiziere

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kasernengebäude

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Sport und Freizeit

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Haus der Offiziere

Eine „verbotene Stadt“ mitten in Deutschland – ein Abenteuerspielplatz für Lost Places Fotografen! Der ehemals größte Schieß- und Versuchsplatz Preußens wurde ursprünglich 1872 erbaut und im ersten Weltkrieg als Lager für vorwiegend muslimische Kriegsgefangene (bis zu 30.000 Personen) genutzt. Später übernahmen die Nationalsozialisten die Gebäude und erweiterten das Gelände um diverse Bunker und Militärgebäude.

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde das Gelände zum Standort des Oberkommandos der sowjetischen Streitkräfte. Bis zu 35.000 Sowjets waren von 1945 – 1994 dort stationiert. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Ort zu einer eigenständigen Stadt mit kompletter Infrastruktur. Auch wenn die Sowjets schon längst abgezogen sind, liegt doch noch ein Hauch Russlands in der Luft.

Im ersten Teil der Fotoserie zeige ich hier den größten Komplex auf diesem Gelände – das „Das Haus der Offiziere“ – einem schlossartigen Gebäude aus wilhelminischer Zeit. Hier befanden sich einst die Quartiere der Offiziere samt sanitären Anlagen, Fernsehstudio, Offizierscasino, Offiziersmesse u.v.m.

Siehe auch:

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kommandantenwohnhaus

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kasernengebäude

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Sport und Freizeit

HMS Crested Eagle

Überreste der HMS Crested Eagle (erbaut 1925) einem ehemaligem Raddampfer, der im zweiten Weltkrieg als Minensuchboot eingesetzt wurde. Bei der Schlacht um Dünkirchen (26. Mai bis 4. Juni 1940) wurde das Schiff, wie zahlreiche andere auch, zur Evakuierung von britischen und französischen Soldaten eingesetzt. Unter dem Codenamen „Operation Dynamo“ wurden über 338.226 Soldaten gerettet, als die deutsche Wehrmacht die Hafenstadt eingekesselt hatte. Genau in dieser Phase wurde die Crested Eagle von einem gegnerischen Geschoss getroffen und sank.

Siedlung der Notfallhäuser

Gezeigt wird hier eine kleine Siedlung in einer Kreisstadt. Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung von Nothäusern, die 1934 erbaut wurden. Damals herrschte eine große Wohnungsnot und mit der Errichtung von Not- und Behelfswohnungen sollten Familien eine kostengünstige Wohnmöglichkeit ermöglicht werden. In den dazugehörigen Gärten konnten die Mieter Obst und Gemüse für den täglichen Bedarf selbst anzubauen. Die kleinen Häuser sind in einem teilweisen sehr schlechten Zustand. Manche stehen bereits seit Jahren leer, es bröckelt der Putz von den Wänden oder die Farbe blättert ab.

2015 wollte der Eigentümer des Geländes die Siedlung abreißen lassen. Doch mit Hilfe des Vereins für Heimatpflege konnte dies verhindert werden und die Siedlung wurde unter Denkmalschutz gestellt. Was in Zukunft mit der kleinen Siedlung geschehen wird ist bis dato völlig offen. 

Bahnbetriebswerk L.

Die Reste des hier gezeigten Bahnbetriebswerkes stammen aus dem Jahr 1916, der dazugehörige Bahnhof wurde bereits 1841 eröffnet. Zu den Aufgaben eines Betriebswerkes gehören u.a. die Wartung und Reparatur der genutzten Lokomotiven. Ende 1994 wurde das Werk stillgelegt und aufgegeben.

Nach der Stilllegung wurde ein Großteil der Anlage demontiert und fand in anderen Betriebswerken einen neuen Nutzen. Seitdem verfällt das Gelände und mit ihm die Gebäude. Die beiden Wassertürme, die bereits von Weitem zu sehen sind, stehen unter Denkmalschutz, aber auch diese leiden zusehends unter dem Verfall. Insgesamt ist das Bahnbetriebswerk, nach einem Brand in Jahre 2014, in einem sehr schlechten Zustand. 

Giant Machines

Die beiden hier gezeigten Großmaschinen, der Schaufelradbagger und der Absetzer (oder auch Bandabwurfgerät genannt) , stammen aus  der Hochzeit des Braunkohletageabbaus im Osten der Republik. Vor vielen Jahren wurden sie still gelegt nachdem ihre Dienste nicht mehr benötigt wurden.

Trinitatiskirche

Nicht richtig lost, aber ein Gebäude mit Geschichte. Die Trinitatiskirche ist ein als Ruine erhaltenes Kirchengebäude in Dresden. Die Kirche wurden von 1888 – 1893 erbaut und war die Heimat der Trinitatisgemeinde. Bei der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 brannte das Kirchenschiff völlig aus. Der Dachstuhl und die Innenausstattung wurden vollständig zerstört. Nur der Turm samt Geläut wurde wenig beschädigt. Nach vielen Jahren Kampf und Mühen wurde die Kirche enttrümmert und teilweise wieder hergestellt. Heute finden in der Ruine gelegentlich Messen, Konzerte und andere Veranstaltungen statt.

 

Lützerath – Der letzte Kampf

Wie ihre beiden Nachbargemeinden Immerath und Borschemich wird auch Lützerath bis Ende 2020 dem Erdboden gleichgemacht und muss dem Tagebau Garzweiler II weichen. Die Umsiedlung zu Gunsten des Kohleabbaus begann 2006 und galt 2019 als abgeschlossen. Zwar ist Lützerath ein einwohnermäßig (105 Einwohner im Jahr 1970) kleines Dorf, blickte aber auf eine lange Geschichte zurück. 1168 wurde die Ortschaft erstmals urkundlich als Lutzelenrode erwähnt.

Drei große Höfe fallen dem Betrachter dabei besonders ins Auge. Der Neuwerker- oder Paulshof aus dem Jahre 1168, der Duissener-, Mönchs- oder Wachtmeisterhof aus dem Jahre 1265 und der Junkershof bilden das Zentrum des Dorfes und werden, genau wie die restlichen Gebäude, bald von der Landkarte verschwunden sein.

Wer mehr Informationen über den Tagebau Garzweiler, seine Dörfer und Geschichten erfahren möchte, sollte unbedingt HIER klicken! Der Fotograf Arne Müseler begleitet Garzweiler als Fotoprojekt bis zum bitteren Ende! 

Siehe auch:

Borschemich – Eine Geisterstadt inmitten des Tageabbaus, Der letzte Auftritt von St. Martinus, Die letzte „Ruhestätte“ in einem Abbaugebiet, Pfarrkirche St. Lambertus – Der Tod eines Gotteshauses, Immerath – Ein Dorf stirbt, Gärtnerei Coenen, Braunkohletageabbau Pesch, Borschemich – Die Tage sind gezählt

Wohnhaus des Textilgroßhandels N.

Letztens habe ich den Textilgroßhandel N. besucht und die Fotos hierzu veröffentlicht. Zu diesem großen Anwesen gehörte auch noch ein Mehrfamilienhaus samt Keller und Dachboden … Eine wahre Zeitreise 🙂

P.S. Mittlerweile wurde der gezeigte Standort abgerissen und zur Zeit entstehen hier zwei Häuser mit 17 barrierefreien Wohnungen.

Siehe auch: Textilgroßhandel N.

Textilgroßhandel N.

Der hier gezeigte Textilgroßhandel, ein Familienunternehmen, wurde 1949 gegründet und prägte lange Zeit das Stadtbild. Viele Jahre wurden hier erfolgreich Damen-, Herren- und Kindermoden vertrieben. Leider blieb die Suche nach einem potentiellen Nachfolger erfolglos. Im Jahre 2009 entschloss man sich daher die Waren abzuverkaufen und das Geschäft für immer zu schließen. Mittlerweile wurde der gezeigte Standort abgerissen und zur Zeit entstehen hier zwei Häuser mit 17 barrierefreien Wohnungen.

Siehe auch: Wohnhaus des Textilgroßhandels N.

 

Fort IV

Das hier gezeigte Fort gehört ebenso wie Fort IX und Fort X zum Festungsring einer westdeutschen Großstadt. Erbaut wurde das fort zwischen 1874 – 1876. Mit einer Breite von 330 Metern und einer Tiefe von 210 Metern ist das Fort das drittgrößte seiner Art in der deutschen Großstadt. Von 1909 bis 1914 diente das Fort einem Luftschiffer Bataillon als Kaserne. In den Kriegswirren des 2. Weltkrieges diente es der Luftwaffe als Gefechtsstand der Luftabwehr sowie als Luftschutz für die Zivilbevölkerung.

Nach Kriegsende wurde das Fort, wie auch alle anderen Forts des Festungsrings, als Notunterkunft genutzt. Mehrere Vereine und Werkstätten sind mittlerweile hier untergebracht, zudem dienten die Gewölbe in der Vergangenheit auch als Drehorte für diverse Horrorfilme.

Siehe auch: Fort IX und Fort X

QRA-Stellung

In dieser hier abgebildete Sofortbereitschafts- (QRA-) Stellung waren von 1976 bis 1986 die Kurzstreckenraketen Pershing I und Pershing IA untergebracht. Die Raketen hatten eine Reichweite von zirka 740 km. 

Die QRA-Stellung war der deutsche Beitrag im Rahmen der „NATO-Nuklearstrategie Flexible Response“ und diente hauptsächlich der nuklearen Abschreckung während der Zeit des „Kalten Krieges“. Da die Bundeswehr nicht über nukleare Waffen verfügen durfte, war für die Bereitstellung der Gefechtsköpfe die US Army zuständig.1991 wurde die Stellung endgültig außer Dienst gestellt.

Fort IX

Die hier gezeigte Festungsanlage ist ein Teil eines Festungsringes einer preußischen Großstadt und wurde in der Zeit von 1877 bis 1881 erbaut. Im Laufe der Zeit wurde das Fort mehrfach umgebaut und später von der bisherigen Artilleriestellung in eine Infanteriestellung umgewandelt.

Als die Großstadt nach dem 1. Weltkrieg durch Britische Truppen besetzt wurde, spielten die Forts schon keine militärstrategische Rolle mehr. Auf Grund der Bestimmungen des Vertrages von Versailles wurden sie teilweise abgerissen bzw. zurückgebaut.

Im 2. Weltkrieg wurde das hier gezeigte Fort als „Freiwilliges Arbeits- und militärisches Früherziehungslager“ für jugendliche Abiturienten der NSDAP genutzt. Ein Teil des Schriftzugs ist bis heute noch über dem Hauptportal zu sehen. In direkter Nähe baute die Wehrmacht eine Kaserne, integrierte den restlichen Teil der Festung und quartierte dort Zwangsarbeiter ein. Nach dem 2. Weltkrieg nutze das Belgische Militär (bis 1998) die Gebäude als Pferdestall und Schießstand. Seit einigen Jahren nun verfällt diese Anlage.

Siehe auch: Fort X und Fort IV

Verborgene Orte im Flughafen Berlin-Tempelhof

Um den Flughafen Berlin-Tempelhof ranken sich zahlreiche Gerüchte und Geschichten und lassen daher viel Platz für Fantasien. Unter dem Hangar des Flughafens verläuft eine riesige Tunnelröhre. Hier montierte die Wehrmacht im Dritten Reich, unter der Nutzung von Zwangsarbeitern, tausende Jagdflugzeuge des Typs JU-87, besser bekannt als „Stuka“. Ebenso finden sich auf dem Gelände zahlreiche Luftschutzräume, in der die damaligen Mitarbeiter und ihre Familien in Bombennächten Schutz suchen konnten. Besonders gut erhalten sind die originalen Wandmalereien von Wilhelm Busch. Diese sollten den Kindern die Bombennächte erträglicher machen.

Das Highlight ist allerdings der rußgeschwärzte Filmbunker. Damals galt der Bunker als einer der modernsten und geheimsten im ganzen Reich. Leider ging er in den letzten Kriegstagen in Flammen auf und das Film- und Fotomaterial wurde komplett zerstört. Was auf den Bildern zu sehen war konnte nie herausgefunden werden und gibt zahlreiche Rätsel auf.

Aber auch die jüngere Geschichte spiegelt sich in den Katakomben des Flughafens wieder. Während er amerikanischen Besetzung des Zentralflughafens Berlin-Tempelhof waren an diesem Ort bis zu 1500 Soldaten stationiert. So finden sich auch heute noch hier Dinge des alltäglichen Bedarfs wie z.B. die Sporthalle des damaligen Basketballteams „Berlin Braves“. 

Siehe auch: Flughafen Berlin-Tempelhof

Flughafen Berlin-Tempelhof

Der Flughafen Berlin-Tempelhof war einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands und nahm 1923 den Linienverkehr auf. Bis zu seiner Schließung im Oktober 2008 war er einer von drei internationalen Verkehrsflughäfen im Großraum Berlin.

Der Flughafen in seiner jetzigen Form wurde von 1936 bis 1941 erbaut. Er gilt als das größte Baudenkmal Europas und ist ein Merkmal für die gewaltige Selbstinszenierung der Nationalsozialisten. Durch die die Luftbrücke von 1948/49 wurde der Airport zudem Sinnbild für die Freiheit. Tempelhof ist weltweit der einzige Flughafen, in dem die Hangars mit den Abfertigungs- und Verwaltungsräumen in einem Gebäude zusammengeführt wurden.

Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurden viele Flächen des Gebäudes für Rüstungsproduktionen genutzt. 1945 nahm die US Air Force ihren Flugbetrieb auf und gab, nach dem Ende der Luftbrücke, Teile des Flughafens für die bürgerliche Nutzung frei. 1951 begann der zivile Luftverkehr im Flughafen Tempelhof. Die Haupthalle im Flughafengebäude erhielt ihr heutiges Aussehen im Jahr 1962. Seit 2010 wird das ehemalige Flughafengelände vom Land Berlin und seinen Unternehmen verwaltet und ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Siehe auch: Verborgene Orte im Flughafen Berlin-Tempelhof

Dominikanerkloster

Das ehemalige Dominikanerkloster von Bethanien, nahe der niederländischen Grenze, wurde im Jahr 1915 eingeweiht. Es beherbergte im Missionshaus damals straffällig gewordene und unbescholtene Frauen sowie Ordensschwestern. Ebenso lebten dort ungefähr  60 Schwestern die zu unterschiedlichen Missionen (Bau von Kinderdörfern und Jugendhilfeeinrichtungen) nach Afrika aufbrachen.

Von 1947 – 1983 befand sich dort zudem ein Heim für schwer erziehbare Mädchen und ab 1962 eine Kindertagesstätte für die Betreuung von geistig behinderten Kindern. 2003 verließ der Orden das Kloster und die Stadt kaufte das Anwesen. 

Jüdischer Friedhof

Dieser Jüdische Friedhof wurde im Jahre 1918 von einem namhaften Architekten entworfen und eröffnet. Insgesamt misst das Gelände über 44.000 m², Teile werden auch noch heute genutzt. Tausende von Gräbern befinden sich auf diesem Gelände, manchmal künstlerisch verfeinert und niveauvoll gestaltet.

Schutzbunker

Versteckt hinter einem Kellergewölbe eines Restaurants befindet sich ein ehemaliger Kühlkeller, der zu Kriegszeiten als Luftschutzbunker genutzt wurde. Leider ist kaum etwas über diesen Bunker bekannt, selbst im Stadtarchiv ist dieser nicht aufgeführt.

Fragt man jedoch die ältere Generation der Einwohner der kleinen Kreisstadt erfährt man eine Bestätigung und erhält kostenlos die ein oder andere Anekdote dazu.

Krankenstation „Schwere Innere“

Diese leerstehende Station war ein Teilbereich der ehemaligen Provinzial-Irrenheilanstalt, die 1906 erbaut wurde. Besonders auffallend ist, dass das gesamte Klinikgelände parkähnlich mit Häusern angelegt wurde und dadurch keine typischen Krankenstationen vorzufinden sind.

Die Klinik konzentrierte sich in diesem Haus auf die fachgerechte Behandlung psychisch kranker Frauen, der sogenannten „Schweren Inneren“. Nun steht das denkmalgeschützte Gebäude seit mehr als 12 Jahren leer und soll im Zuge einer neuen Wohnraumbebauung verkauft und umgebaut werden.

Siehe auch:

Ehemalige Arztvilla

Krankenstation für Jugendliche und Kinder

Wohnhaus des Klinik-Direktors