Fort de la Chartreuse

Kurzmitteilung

Das gleichnamige belgische Fort wurde zwischen 1817 und 1823, an der Stelle eines ehemaligen Klosters des Kartäuserordens, erbaut und hat im Laufe der Jahre zahlreiche Veränderungen erfahren. Früher waren hier bis zu 3000 Soldaten stationiert. Die Festung wurde 1891 stillgelegt und als Kaserne umfunktioniert. Von 1914 bis 1918 und von 1940 bis 1944 diente es als deutsches Gefängnis. Von 1944 bis 1945 nutzten amerikanische Truppen die Gebäude als Lazarett. Die Armee verließ das Gelände 1988.

Heute wird das Gelände langsam von der Vegetation zurückerobert. Auch urbane Entdecker und Graffiti-Künstler haben ihre Spuren hinterlassen und das verlassene Fort de la Chartreuse in eine sich ständig verändernde Street-Art-Galerie verwandelt.

Fort Eben-Emael

Kurzmitteilung

Ausgestattet mit mehreren Geschütztürmen, Kasematten, über fünf Kilometern unterirdischer Gänge, mehr als 1.200 belgischen Soldaten und einem oberirdischen Dach von fast einem halben Quadratkilometer galt Eben-Emael als die bis dahin größte Einzelfestung der Welt. Eben-Emael gehörte im zweiten Weltkrieg zum erweiterten Festungsring rund um Lüttich. Sie war die belgische Antwort auf die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs, eines Durchstoßens Belgiens durch deutsche Truppen mit dem Ziel Frankreich und ergänzte so auch die französische Maginot-Linie.

Das Fort wurde am 10. und 11. Mai 1940 im Zuge des Westfeldzuges von einem deutschen Kommando, gelandet mit Lastenseglern, mittels neuartiger Hohlladungen der deutschen Luftlande-Pioniere erobert und anschließend eingenommen. Der Kampf war ein entscheidender Sieg für die deutschen Truppen. Die Luftlandetruppen erlitten zwar Verluste, es gelang aber, die Brücken bis zur Ankunft der deutschen Kräfte zu halten. Der Besitz des Forts trug maßgeblich zum Erfolg des Westfeldzugs bei. Seit 1999 ist Eben-Emael ein Museum und zeigt gelebte Geschichte. Mehr Informationen unter: Fort Eben-Emael

Siehe auch:

Fort Aubin-Neufchâteau

Fort Tancrémont

Fort Aubin-Neufchâteau

Die hier gezeigte belgische Festung wurde zwischen 1935 und 1940 erbaut und war die östlichste Anlage des Festungsrings rund um Lüttich. Hauptaufgabe war die Sicherung der Stadt Lüttich mit Unterstützung der Forts im Norden und Süden von Eben-Emael und Battice. Unter dem Befehl des Kapitän-Kommandanten Oscar d´Ardenne bestand die Besatzung aus 14 Offizieren und 542 Unteroffizieren und Soldaten. 

Die schnelle Offensive der Deutschen führte an Fort Aubin-Neufchâteau vorbei, während das Fort Eben-Emael von deutschen Luftlandetruppen schnell kampfunfähig gemacht wurde.  Der Kommandant von Aubin-Neufchâteau, kapitulierte am 21. Mai 1940, 17:05 Uhr. Nach der Eroberung besetzte die deutsche Wehrmacht das Fort und testete dort die sogenannte „Röchlinggranate“ . Diese Granaten sollte Stahlbetonmassen von Forts durchschlagen – Spuren sind auch heute noch dort zu finden.

Fort de Tancrémont

Dieses sehr gut erhaltene Anlage wurde im Jahre 1936 erbaut und war das kleinste der Forts des erweiterten Festungsringes rund um Lüttich. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage wegen des bei Eben-Emael erfolgreich verlaufenden deutschen Angriffes nicht mehr weiter behelligt, konnte sich daher bis zum 29. Mai 1940 gegen die deutsche Wehrmacht behaupten und ging als das „Fort, dass sich nicht ergeben wollte“ in die Geschichtsbücher ein.

Die Festung, die übrigens in einem sehr guten Zustand ist, hat die Form eines Vierecks und unterhielt damals für die Hauptbewaffnung 2 x 2 Kanonen 75 mm, 3 Mörser 81 mm (Typ Miss 32 Maginot), 4 Panzerabwehrkanonen 47 mm und 37 Maschinengewehre. Insgesamt ist die Festung fast 2km lang und knapp 30m tief.

Das Fort wir von einem kleinen Verein gepflegt und ist zwischen Mai – Oktober jeweils am 1. Sonntag des Monats zwischen 13:00-17:00Uhr zu besichtigen. Nähere Einzelheiten erhaltet ihr unter: https://www.fort-de-tancremont.be/