The Mystery of St. Leonard

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Viele Mythen ranken sich um die alte Pfarrkirche St. Leonard, aus dem 11. Jahrhundert. Da ist nicht nur dieser alte Friedhof auf dem seit fast 100 Jahren keine Bestattungen mehr durchgeführt worden. Die St. Leonard’s Church ist eine von nur zwei Kirchen in England, die eine erhaltene Krypta/ Beinhaus enthält. Sie gilt als „die größte und am besten erhaltene Sammlung antiker menschlicher Schädel und Knochen in Großbritannien“. Das Beinhaus ist mit knapp 2.000 Schädeln und 8.000 Oberschenkelknochen ausgekleidet. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen die Knochen aus dem Mittelalter, als alte Gräber entfernt wurden, um Platz für neue Gräber zu schaffen. Dies war in England üblich, aber die Knochen waren meist verstreut, weshalb es sich hier um eine seltene Sammlung handelt. Mehrere der Schädel weisen Spuren von Bohrlöchern auf … nichts für schwache Nerven…

Lord of war

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Bis Ende 2019 befand sich dieser besondere „Schrottplatz“ mitten in einem Wohngebiet, auf dem Gelände einer ehemaligen Zeche, in Belgien. Allerdings handelte es sich hierbei nicht um einen Schrottplatz im herkömmlichen Sinne, sondern wie der Name schon vermuten lässt um ehemaliges Militärequipment. Hier lagerten u.a. tonnenweisen Panzerketten, Fahrzeugachsen, Granathülsen bis hin zu einer Artilleriegranate. Es war schon eine ganz besondere Location, die man nicht alle Tage sieht.

Alte Hauptpost

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Dieses wunderschöne und unter Denkmal stehende Gebäude, aus dem Jahre 1927, stellt ein wichtiges Zeugnis der Architektur der 20er Jahre dar. Bis in den späten 90iger Jahren 2009 war hier zunächst die Deutsche Reichspost und später die Deutsche Post untergebracht. Hier befand sich nicht nur die Verwaltung, sondern von hieraus wurde u.a. auch der der Personaleinsatz geplant und der Fuhrpark organisiert.

Nach Ende der Nutzung wurden teilweise die Räume gewerblich genutzt. Doch seit 2009 steht dieses Schmuckstück nun leer. Auch gibt es seit Jahren immer wieder neue Überlegungen der Vermietung, Verpachtung oder eines Umbaus, doch bis heute wurde davon leider nichts umgesetzt.

Schutzbunker II

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Und wieder einen Schutzbunker für insgesamt 47 Personen gefunden. Durch viel Recherche und Auslesen alter Pläne kam dieses Schmuckstück vor meine Kamera. Viele Informationen liegen nicht vor.

Ursprünglich sollte er bereits während des 2. Weltkrieges als Schutz dienen, allerdings wurde er dort nicht benötigt. Als Ende der 1950er die Bundesregierung beschloss ein Bunkerprogramm aufzulegen, wurde dieser hier auf den aktuellen Stand gebracht, um für die Folgen eines Atomkriegs gerüstet zu sein. Im schlimmsten Fall allerdings hätte er aber kaum Schutz geboten, den die Toiletten waren nicht installiert und auch die Wasserversorgung war nicht sicher gestellt.

Metzgerei P.

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In diesem Geschäft wurde mehr als 100 Jahre eine Metzgerei, in der Mitte eines kleinen Ortes in NRW, betrieben und steht nun seit 2013 leer. In den Jahren wechselte mehrfach der Besitzer, doch der alte Schriftzug blieb. Drinnen, hinter der blitzblank geputzten Glastheke, stecken noch die Preisschilder und die alte Registrierkasse erholt sich von der Arbeit vergangener Jahre.

Besonderes Augenmerk liegt auf dem, unter Denkmalschutz stehenden Gebäude, welches 1883 erbaut wurde. Diese interessante Melange aus Bauhaus und Jugendstil hat aber leider bis dato keinen Investor gefunden, der diesem großartigen Gebäude neues Leben einhauchen möchte.

Aegidium – Der Diamant-Palace

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Was für ein hammermässiger Ort, einfach nur WOW!!! Dieses 1905 erbaute Theater war einst ein Hotspot für ausschweifende Nächte und Partys und beherbergte grandiose Shows, filmische Darstellungen und Gemeindeaktivitäten. Der 3.260 m² großer architektonische Komplex mit seinen üppigen Dekorationen und fantasievoller Schriften schafften ein orientalisches Ambiente wie aus Tausendundeiner Nacht.

In den 1920er Jahren war der imposante maurische Fest- und Vergnügungssaal, auch Diamant-Palace genannt, ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt und beherbergte neben Garderoben auch ein Raucherzimmer, ein Café und einen Ballsaal im Louis XV Stil. 1933 wurde das Gebäude vom Architekten Léon Denis zu einem Kino umgebaut, bevor er Anfang der 1980er Jahre in Vergessenheit geriet.

Adega Cooperativa de Lagoa

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Zufallsfund während meines letzten Urlaubes in Portugal. Diese Weinabfüllanlage des zahlreich prämierten Weingutes Adega Cooperativa de Lagoa wird schon etwas länger nicht mehr genutzt. Warum und weshalb das Weingut die Anlage geschlossen hat konnte ich leider nicht herausfinden, aber ich gehe einmal davon aus, dass an anderer Stelle eine neue eröffnet wurde. Denn das Weingut zählt zu den besten Weingütern an der gesamten Algarve und existiert bereits seit 1944.

Die Grotten von St. Pieter

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Heute mal wieder etwas Geschichtliches 😊 Unter Hollands höchstem Berg, dem St. Pietersberg bei Maastricht, befinden sich fast 80 Kilometer lange unterirdische Gänge. Diese entstanden in fast 800 Jahren durch den Abbau von Kalksandstein, auch Mergel genannt. An den Wänden dieses wahnsinnigen Labyrinths findet man auch noch Hack- und Sägespuren, die die Blockbrecher/ Steinhauer hier im Laufe der Zeit zurückließen, Holzkohle-Aufschriften und -Zeichnungen sowie Skulpturen.

Die unterirdischen Gänge und Höhlen dienten gleich mehrfach als Zufluchtsort für Mensch und Tier während diverser Kriege. Im 2. Weltkrieg dienten die Grotten zudem auch als Lazarett, Bunker sowie Versteck von Kunstschätzen und anderen wertvollen Gegenständen, darunter auch Rembrandts „Die Nachtwache“.

Nähere Informationen sowie Buchungen unter: maastricht underground

Kreidefabrik am Fluss

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Immer weniger Bedeutung hatte irgendwann die traditionelle Keramik-Industrie dieser niederländischen Stadt. Mergelstein, der hauptsächliche Rohstoff für die Herstellung von Keramik, wurde aus dem benachbarten Berg gewonnen. Aber nach 175 Jahren endete die Ära 2009 gänzlich und somit war auch die Daseinsberechtigung für diese hier gezeigte Kreidefabrik nicht mehr vorhanden.

Leider konnte ich keine weiteren Informationen bekommen, daher nur ein paar Eindrücke dieses Produktionsortes. Auf jeden Fall klebt Kreide an den Fußsohlen höllisch! 😊

Futterstoff-Hersteller W.

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Jähes Ende einer 177 Jahre währenden Familiendynastie! Das Familienunternehmen wurde 1839 als Weberei für hochwertige Seidenstoffe gegründet. 1855 wurden diese Stoffe auf der Weltausstellung in Paris prämiert und das Unternehmen trat seinen weltweiten Siegeszug an.

Nach dem Tod der Gründer (1898) übernahmen seine Söhne den Betrieb und bauten diesen kontinuierlich aus. So entstanden in den Jahren u.a. das Kontorgebäude sowie eine moderne Fabrikanlage inkl. eigener Krafterzeugung, Schreinerei, Rietmacherei, Schlosserei und ein Garagengebäude. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde das gesamte Unternehmen umfassend modernisiert und der Maschinenbestand auf den neusten Stand der Technik gebracht. Der Futterstoff-Hersteller expandierte weiter, die nächste Familiengeneration stieg ein und eröffnete diverse Tochtergesellschaften mit unterschiedlichen Produktionsschwerpunkten.

Im Laufe der Jahre wurde die Konkurrenz aus dem Ausland immer größer, die Auftragslage verschlechterte sich zusehends und das Unternehmen fuhr hohe Verluste ein. Als 2016 auch noch die Hausbank die Kreditlinie kündigte, musste der einzige in Deutschland verbliebene Produzent von hochwertigen Futterstoffen für die Bekleidungsindustrie Insolvenz anmelden. Das Unternehmen war nicht mehr wettbewerbsfähig.

Aktuell werden die Fabrikgebäude gerade abgerissen und das Gelände einer neuen Bestimmung zugeführt.

Hospital C.

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Bereits seit 2016 steht dieses Krankenhaus leer. Mehr als 50 Jahre war das Hospital Anlaufpunkt für Kranke und Verletzte. Hunderte von Mitarbeitern haben auf den Stationen der Chirurgie, Urologie, Endoskopie und der Radiologie ihren Dienst verrichtet – doch nun sind diese Zeiten vorbei.

Eigentlich sollten bereits Ende 2017 die Umbauten zu einem Seniorenheim beendet sein, doch die Planungen verzögerten sich merklich. 2020 machte den Bauplanern zudem die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung und das Gebäude diente zwischenzeitlich als Impfzentrum. Doch nun ist es entkernt und wartet auf seine neue Bestimmung.

Land van Ooit

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Das Land von Ooit war ein ehemaliger, kleiner Freizeitpark bei unseren Nachbarn in den Niederlanden. Der gesamte Park umfasste anfangs eine Fläche von ca. 34 ha und wurde 1989 gegründet. Nach wiederholten Zahlungsunfähigkeiten wurde der Freizeitpark im November 2007 geschlossen.

Überall sieht man noch Spuren des alten Parks, wie z. B. die knallblauen Laternen und Brücken, die angelegten Wege und die Schienen der kleinen Eisenbahn, die hier früher einmal durch den Park gefahren ist. Rund um das Schloss kann man durch den Wald laufen. Bekannt wurde das Land von Ooit durch jene Figuren, die die „Schlacht von Waterloo“ darstellen. Napoleons Soldaten sollen laut einer fingierten Geschichte das Land von Ooit angegriffen haben und wurden verhext, sodass diese zu Statuen wurden und langsam im Wasser versunken sind.

Mittlerweile befindet sich das gesamte Gelände im Umbau. Lt. Bebauungsplan sollen auf dem Gelände 226 Wohnungen und Pflegewohnungen entstehen. Das angrenzende Herrenhaus/ Schloss wurde bereits als Verwaltungsgebäude umstrukturiert.  

Krankenstation für Jugendliche und Kinder

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Besuch auf einer weiteren Station auf dem weitläufigen Klinikgelände für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik einer Kleinstadt. Diese Station war auch unter dem Namen „Haus 5“ bekannt. Zuletzt wurde diese als Krankenstation für Jugendliche und Kinder genutzt.

Bekannt ist lediglich, dass Anfang 1905 die Heil- und Pflegeanstalt gegründet wurde. Die Station wird mit Sicherheit ebenfalls mehrere unterschiedliche Nutzungen über die Jahre erlebt haben. Nach vielen Jahren Leerstand wurden nun die Räumlichkeiten saniert und zu Wohnungen, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, umgebaut. 🙂

Siehe auch:

Krankenstation „Schwere Innere“

Ehemalige Arztvilla

Wohnhaus des Klinik-Direktors

RUbug – Festival für urbane Kunst

Im Mai 2022 fand, nach mehr als zehn Jahren des Leerstandes, in der Zeche Westerholt in Gelsenkirchen, das RUbug – Festival statt.

Mehr als 60 internationale Künstler*innen aus zehn Ländern haben der verlassenen Zeche, für eine begrenzte Zeit, noch einmal neues Leben eingehaucht. Mit Hilfe von Sprühdosen, Holz, Lack und Streichfarben erlebten Besucher eine Symbiose aus Geschichte, Kunst und Architektur. Die Zeche war Star der Ausstellung und diente zugleich als Objekt für Rauminstallationen, Malereien, Bildhauereien und weiteren künstlerischen Darbietungen. Hier verbindet sich moderne, urbane Kunst mit dem Bergbauerbe der Region und schafft so eine Schnittstelle zwischen der Vergangenheit und der Zukunft der Zeche Westerholt.

Schade nur, dass das RUbug – Festival keine dauerhafte Einrichtung ist, es hat mega viel Spaß gemacht.

Versunkener Aalschokker

Dieser versunkene Aalschokker kommt nur bei Niedrigwasser zum Vorschein und zieht die Menschen magisch an.

Das Schiff soll ca. 1906 erbaut worden sein. Angeblich ist der Eigentümer bis in die 1990er Jahre mit dem Schokker seinem Beruf als Fischer nachgegangen. Dann sei er in ein Familiendrama verwickelt gewesen und musste mehrere Jahre ins Gefängnis. Nach der Haftzeit versuchte er Geld aufzutreiben, um das Schiff heben zu können – leider ohne Erfolg. Was aus ihm geworden ist, ist leider nicht bekannt.

Schokker ist übrigens ein niederländischer Schifftyp und wurde hauptsächlich zum Fischfang eingesetzt. Besonders typisch ist dabei der sog. Schokkerbaum, eine ausschwenkbare Vorrichtung zum Fischfang mit Schleppnetzen. Diese Schiffstypen werden vereinzelt noch auf dem Rhein zum Aalfang eingesetzt.

Ehemalige Lagerhallen einer Spedition

Die hier gezeigten Gebäudeteile sind die Überreste einer namhaften Spedition und dienten bis weit in die 60er und 70er Jahre als Umschlagsplatz und Lagermöglichkeiten für u.a. Getreide, getrocknete Erbsen, Bohnen und Linsen, Reis, Milchpulver und Fleischkonserven.

In den 80er/90er Jahren veränderte sich im Speditionswesen und es wurden neue, einfacherer Wege für die Binnenschifffahrt und deren Verladung von Gütern genutzt. Die Umsätze gingen konstant zurück und die Getreideetagenläger und das damals noch vorhandene Silo wurden nicht mehr benötigt und später abgerissen.

Die heute noch vorhandenen Gebäudeteile sind mittlerweile sehr marode und durch einige Brände sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der neue Besitzer wartet aktuell auf die Abrissgenehmigung, dann wird an das einstige Familienunternehmen nichts mehr erinnern.

Cadillac „Fleetwood“ – Der Elvis Presley Cadillac

Seit fast30 Jahren bereits verrottet dieser Cadillac in Kaiserswerth, lt. Traueranzeige, bereits vor sich hin und zieht immer noch Schaulustige an. Viele Geschichten und Mutmaßungen ringen sich um den scheinbaren „Elvis Presley Cadillac“.

Die vermeidliche Geschichte um dieses Auto wurde 2017 von der „Aktuellen Stunde“ des WDR aufgegriffen und führte zur Lösung des Rätsels.

Fort Aubin-Neufchâteau

Die hier gezeigte belgische Festung wurde zwischen 1935 und 1940 erbaut und war die östlichste Anlage des Festungsrings rund um Lüttich. Hauptaufgabe war die Sicherung der Stadt Lüttich mit Unterstützung der Forts im Norden und Süden von Eben-Emael und Battice. Unter dem Befehl des Kapitän-Kommandanten Oscar d´Ardenne bestand die Besatzung aus 14 Offizieren und 542 Unteroffizieren und Soldaten. 

Die schnelle Offensive der Deutschen führte an Fort Aubin-Neufchâteau vorbei, während das Fort Eben-Emael von deutschen Luftlandetruppen schnell kampfunfähig gemacht wurde.  Der Kommandant von Aubin-Neufchâteau, kapitulierte am 21. Mai 1940, 17:05 Uhr. Nach der Eroberung besetzte die deutsche Wehrmacht das Fort und testete dort die sogenannte „Röchlinggranate“ . Diese Granaten sollte Stahlbetonmassen von Forts durchschlagen – Spuren sind auch heute noch dort zu finden.

Wollseifen – Das tote Dorf in der Eifel

Mitten in der Eifel liegt, unweit der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, das „tote“ Dorf Wollseifen. 1946 mussten die damaligen Einwohner, auf Geheiß des britischen Militärs, binnen 3 Wochen ihre Heimat verlassen. Auf dem umliegenden Gelände wurde der Truppenübungsplatz Vogelsang angelegt und 1950 dem belgischen Militär übergeben. Es bietet sich dem Besucher ein recht skurriles Bild zwischen alten Gemäuern und Übungsplatz. Nach Aufgabe  des Truppenübungsplatzes, am 1. Januar 2006, ist das Dorf wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Kokerei H.

In einer Kokerei wird aus Kohle mittels eines trockenen Destillationsverfahrens Koks und Rohgas erzeugt. Das Koks wiederum wird im Hochofen zur Erzeugung von Roheisen (Stahlgewinnung) benötigt.

Die hier gezeigte Anlage entstand zwischen 1927 – 1928. In Spitzenzeiten waren hier bis zu 1.100 Mitarbeiter beschäftigt und die Kokerei produzierte, mit ihren zwischenzeitlichen 314 Öfen, täglich aus circa 7000 t Kokskohlenmischung bis zu 5400 t Koks für nahgelegene Hüttenwerke. 1992 wurde die Anlage stillgelegt und ihre Kapazitäten auf neuere Kokereien verteilt.

Ehemalige Wassermühle und Möbel-Einrichtungshaus

Die einstige Wassermühle wurde erstmals im Jahre 1404 erwähnt. Ab 1792 übernahm der Müller Franz-Anton Holtz die Korn- und Ölmühle. Die erfolgreiche Unternehmerfamilie baute die Mühle im Laufe der Jahre weiter aus und erhöhte ihre Produktionskapazitäten auf insgesamt acht Mahlgänge, eine Dampfmaschine sowie diverse Ölpressen. Später diente sie als Familiensitz und wohnte in dem, bis heute weiterhin sichtbar, kastellartiges Betriebsgebäude. Um Transportkosten zu sparen, wurde die Speiseöl-Produktion an den Rhein nach Krefeld-Uerdingen verlegt, am eigentlichen Standort blieb lediglich die Mehl-Produktion. Aber trotz aller Bemühungen, wurden beide Produktionsstätten von den marktbeherrschenden Großmühlen überrollt. 1965 stellte u.a. die Holtzmühle ihren Betrieb ein.

1982 kaufte der Unternehmer Ha-Jo Müller das Gebäude, renovierte sie und hauchte dem Denkmal geschützten Gebäude, neues Leben ein. Fast 35 Jahre lang diente die alte Mühle als Möbel-Einrichtungshaus, welches aber 2017 aus Altersgründen schließen musste. Aktuell entstehen hier 13 Luxus-Wohnungen in einem wunderschönen Ambiente.

Batterie Todt

Heute einmal was Geschichtliches! 🙂 Die hier gezeigte Küstenbatterie war während des 2. Weltkriegs eine Geschützstellung der Marine-Artillerie-Abteilung 242 der deutschen Kriegsmarine am Ärmelkanal in Frankreich. Sie war damit ein Teil der Befestigung des Atlantikwalls und diente hauptsächlich dazu von Landseite her England zu beschießen.

Die „Batterie Todt“ hieß beim Bau im Jahr 1940 ursprünglich „Batterie Siegfried“ und wurde als posthumer Ehrenbeweis nach dem tödlichen Unfall von Fritz Todt, umbenannt. Die Hauptbewaffnung der Anlage bestand aus vier 38cm S.K. C/34 Geschützen, aufgestellt in vier Türmen. Am 29. September 1944 wurde die Stellung von kanadischen Truppen erobert. Drei Bunker haben den Zweiten Weltkrieg ohne größere Beschädigungen überstanden, einer völlig zerstört. Der hier gezeigte Teil ist rund um Turm 1 und beinhaltet seit Jahren ein Museum mit dem sehenswerten 28cm-Eisenbahn-Geschütz, einer dauerhaften Leihgabe.

Geisterdorf Doel

Nur noch ein kleiner Zubringer lässt erahnen, dass der kleine Ort Doel in Flandern/ Belgien überhaupt noch existiert. Die Straßen sind leer, das Dorf ist dem Untergang geweiht ist. Nur noch wenige Einwohner halten sich dort auf, betreiben u.a. ein kleines Kaffee samt Kiosk und kämpfen mit vielen ehemaligen Bewohnern und Interessierten für den Erhalt. Auch die Windmühle hinter dem Deich, eine der ältesten in Flandern, wird wohl nicht bleiben.

Doel liegt genau in Sichtweit des Pannen-Atomkraftwerkes Doel und Europas größtem Hafen in Antwerpen. Und genau dies ist auch der Grund, warum die kleine Stadt weichen muss. 1998 beschloss das flämische Parlament das Ende von Doel, weil für Antwerpens Hafen eine neue Schleuse gebaut werden musste und das neue Dock für die Container-Riesen Platz benötigt. Aber wie einst ein kleines, berühmtes gallische Dorf, kämpft auch Doel ums Überleben.

In der Zwischenzeit wurde der Ort aber auch zum Treffpunkt von Schaulustigen, Tagestouristen, StreetArt-, PaintBrush- und Graffiti-Künstlern. Unter anderem finden sich zwischen baufälligen Gebäuden und vernagelten Türen und Fenstern Werke von ROA, Jeroen Janssen, BING AIDA, Kifes u.v.m. – Der Kampf geht weiter!

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Sport und Freizeit

Im vorerst vierten und letzten Teil gibt es eine bunte Mischung aus Freizeitaktivitäten, die in der verbotenen Stadt für Abwechslung im tristen militärischen Alltag sorgten. Dazu gehören u.a. der imposante Theatersaal samt seiner Nebengebäude, ein Ballsaal, ein Filmvorführraum und das große Schwimmbad, in welchem seit 1994 keiner mehr seine Bahnen gezogen hat. Hinzu kommen noch diverse Wirtschaftsräume sowie das große Heizwerk für Warmwasser.

Final muss ich sagen, dass mich die „verbotene Stadt“ mächtig geflasht hat. Ich habe nur einen Bruchteil des riesigen Areals gesehen und ein neuerlicher Besuch sollte in Angriff genommen werden.

Siehe auch:

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Haus der Offiziere

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kommandantenwohnhaus

Die „verbotene Stadt“ der Sowjets – Kasernengebäude