Fort Barchon

Kurzmitteilung

Fort Barchon war eines der zwölf belgischen Forts des inneren Festungsringes einer großen belgischen Stadt. Es wurde 1888 erbaut. Die Festung spielte sowohl im Ersten Weltkrieg als auch im Zweiten Weltkrieg eine Rolle. Seine taktische Aufgabe bestand in erster Linie darin dem Gegner den Zutritt in die Stadt zu verwehren.

Das Fort wurde sofort in den ersten Tagen des Ersten Weltkrieges von den deutschen Truppen belagert und noch vor dem ersten Einsatz des schweren Belagerungsgeschützes Dicke Bertha durch einen Sturmangriff unter hohen Verlusten eingenommen. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Fort nochmals deutlich verstärkt. Am 18.05.1940 geriet die Festung unter so schweren Beschuss durch einen Pionier- und Infanterieangriff der deutschen Wehrmacht, dass im Laufe des Tages die weiße Fahne gehisst wurde. Heute ist das Fort noch vollständig erhalten und wird zurzeit umgebaut.

Siehe auch:

Fort Aubin-Neufchâteau

Fort Tancrémont

Fort Eben-Emael

Stadtbad L.

Kurzmitteilung

Am 14. Juli 1916 wurde dieses Juwel der Baukunst eröffnet und galt als das schönste und modernste Bad Europas. Zu damaliger Zeit war dies ein sehr außergewöhnlicher Bau mit monumentaler Weiträumigkeit. Der Architekt Otto Wilhelm Scharenberg hat sich bei diesem eindrucksvollen Gebäude am so genannten neomaurischen Stil orientiert, der nach dem Vorbild des Orients gebaut wurde. Die Architektur ist bis heute beeindruckend.

Zutritt erfolgte hier in drei verschiedenen Gruppen – Herren, Damen und Hunde. Diese wurden strikt getrennt und somit gab es eine Schwimmhalle für Männer, eine etwas Kleinere für Frauen und ein Hundebad im Keller, welches später jedoch zu einem Therapiebecken für Kinder umgebaut wurde. Das Schwimmbecken der Männer, mit Drei-Meter-Sprungbrett und der einzigartigen Wellenanlage ausgestattet blieb bis in die 1920er Jahre nur den Männern vorbehalten. Dafür konnten sich die Damen in ihren eigenen exklusiven Erholungsbereich – der orientalischen Sauna – erholen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Bad wieder in Betrieb genommen werden. Trotz umfangreicher Restaurierungen in den 1980er konnte man das Bad im Jahr 2004 aufgrund baulicher Mängel nicht mehr retten und es musste geschlossen werden. Seit 2005 versucht die Stadt, das Gebäude zu verkaufen.

Opel Jagdvilla

Kurzmitteilung

Gut versteckt, mitten in einem dichten Waldgebiet, liegt das ehemalige Jagdhaus Opel mit knapp 2000m² Grundstück. Einst gehörte es dem berühmten Fabrikanten Fritz Opel. Das Familienanwesen wurde 1912 erbaut und nach dem Zweiten Weltkrieg durch die US-amerikanische Besatzungsmacht beschlagnahmt und als Außenstelle des Militärs genutzt. Berühmteste Bewohnerin war, für eine kurze Zeit, die deutsche Flugkapitänin Hanna Reitsch.

Anschließend wurde das Anwesen, neben mehreren anderen Gebäuden in der Nähe, für die Gründung der „Organisation Gehlen“, dem späteren BND genutzt. Nach jahrzehntelangem Leerstand und einem langen Streit zwischen den Opel-Erben mit der Bauaufsicht im Hochtaunuskreis ist das Jagdhaus mittlerweile abgerissen worden. Mit ihm verschwindet auch ein Stück Rüsselsheimer Opel-Geschichte.

Fort de la Chartreuse

Kurzmitteilung

Das gleichnamige belgische Fort wurde zwischen 1817 und 1823, an der Stelle eines ehemaligen Klosters des Kartäuserordens, erbaut und hat im Laufe der Jahre zahlreiche Veränderungen erfahren. Früher waren hier bis zu 3000 Soldaten stationiert. Die Festung wurde 1891 stillgelegt und als Kaserne umfunktioniert. Von 1914 bis 1918 und von 1940 bis 1944 diente es als deutsches Gefängnis. Von 1944 bis 1945 nutzten amerikanische Truppen die Gebäude als Lazarett. Die Armee verließ das Gelände 1988.

Heute wird das Gelände langsam von der Vegetation zurückerobert. Auch urbane Entdecker und Graffiti-Künstler haben ihre Spuren hinterlassen und das verlassene Fort de la Chartreuse in eine sich ständig verändernde Street-Art-Galerie verwandelt.

Haus des Landwirten und Jägers

Kurzmitteilung

Seit Jahren steht dieses nette Schmuckstück schon leer. Der einstige Besitzer lebt noch, wohnt aber nicht mehr dort, weil er das Gehöft aus Altersgründen nicht mehr bewirtschaften kann. Allerdings schaut er immer noch in regelmäßigen Abständen nach dem Rechten. Seine Leidenschaft zur Jagd hat er auch im hohen Alter nicht verloren, die Ländereien wurde bereits vor Jahren anderweitig verpachtet. Er gibt die Hoffnung nicht auf, dass irgendwann jemand sein Anwesen kauft … die Hoffnung stirbt zuletzt.

Haus der 10 Zimmer

Kurzmitteilung

Leider gibt es über dieses Gebäude bzw. die Villa überhaupt keine Informationen. Zuletzt diente das Haus als Flüchtlingsunterkunft und konnte, dank der großen Anzahl an Zimmern, für Familien genutzt werden. Seit ca. 2017 steht dieses Gebäude nun leer und wartet auf eine neue Bestimmung. Lt. Bebauungsplänen gilt das Haus als sehr erhaltenswert und soll daher nicht abgerissen werden.

Preußisches Amtsgerichtsgefängnis 

Kurzmitteilung

1899 wurde mit dem Bau des Gefängnisses und des dazugehörigen Amtsgerichtes begonnen. Die alten Gebäude waren einfach zu klein geworden. – Es ist eine bedrückende Atmosphäre. Kaum vorstellbar, wie die Häftlinge in diesen kleinen Gefängniszellen ohne Heizung leben konnten. Als Toilette diente ein einfacher Metalleimer. Die Abdrücke der Eimer sind noch heute im Boden erkennbar. An den Wänden befinden sich Kritzeleien. Dicke Holztüren, kräftige Schlösser, enge Zellen, dunkle Gänge und rostige Gitter prägen diesen Ort.

Das Amtsgerichtsgefängnis hat eine sehr bewegende Situationen durchlebt. Im Mai 1933 übernahm die SA das Gefängnis. Sie nutzte es als zentrale Haft- und Folterstätte in Köpenick. Während dieser als Blutwoche bekannten Zeit wurden Kommunisten, Andersdenkende und Juden in den Backsteingemäuern misshandelt und ermordet. Nach dem 2. Weltkrieg nutzte die DDR das Gebäude zunächst als Männer- Jugendgefängnis und später als Untersuchungshaftanstalt. 1964 übernahm das Fernsehen der DDR den Zellenbau und brachte hier einen Kostümfundus mit Schneiderei unter. Seit den Achtzigern steht das Gebäude weitgehend leer.