Aître de Brisgaret

Kurzmitteilung

Der Aître de Brisgaret ist ein seltenes Beispiel für einen mittelalterlichen Friedhof mit Galerie in Frankreich, der seine ursprüngliche Funktion beibehalten hat. Sie ist mit Skulpturen und Wanddekorationen geschmückt, die die makabre Kunst des Todes repräsentieren. Die zahlreichen Graffiti an der Galeriewand zeugen von diesem regen Leben. Dorfbewohner, Pilger und Reisende zögern nicht, die Spuren ihrer Reise dorthin einzugravieren: Kalvarienberge, Mühlen, Schiffe, Rosettenfenster und Epitaphien sind allesamt Botschaften der Volksfrömmigkeit. Am Ende der Galerie befindet sich eine Kapelle, die vor dem Bau der Galerie errichtet wurde, und ein originales gotisches Kreuz an der Stelle des Massengrabes, welches in Zeiten des Hundertjährigen Krieges und später der Pest, stark genutzt wurde.

Pestfriedhof – Aître Saint-Maclou

Kurzmitteilung

Der Aître Saint-Maclou ist ein ehemaliger Massengrabfriedhof aus dem 16. Jahrhundert. Der Friedhof stammt aus der Zeit des „Schwarzen Todes“ von 1348. Nach einer neuen Pestepidemie im 16. Jahrhundert wurde es notwendig, die Kapazität des Friedhofs zu erweitern. Die Gemeinde beschloss daraufhin, einen Kreuzgang zu bauen, der mit Dachböden versehen werden sollte, um die Gebeine aufzunehmen. 1779 ordnete das Parlament der Normandie die Aufhebung der städtischen Begräbnisstätten an. Der Friedhof wurde geschlossen.

Heute befindet sich im Innenhof des Aître Saint-Maclou ein kleiner Park, der zum Gedenken einlädt. Einst hatte jede Stadt in Europa einen solchen Ort – der in Rouen ist als einziger übriggeblieben.