Pfarrkirche St. Lambertus – Der Tod eines Gotteshauses

Es ist schon komisch! Im September 2013 hatte ich das Glück noch die Pfarrkirche St. Lambertus ( liebevoll auch „Immerather Dom“ genannt) in Immerath besuchen zu können – als öffentlich zugängliches Gebäude. Aber bereits wenige Wochen später war alles vorbei. Auch vor einem Gotteshaus macht der Braunkohletageabbau nicht Halt. 

Am 13. Oktober 2013 wurde die Kirche in einem feierlichen Gottesdienst entwidmet und das Ewige Licht gelöscht. Danach ausgeräumt, geschlossen und zu einem Lost Place. Besuche sind nun unerwünscht! Das Mobiliar wird nun in alle Himmelsrichtungen verkauft, in den Kirchtürmen klaffen große Löcher, denn auch und auch die Glocken wurden bereits entfernt. Ein Neuaufbau in Neu-Immerath ist nicht geplant. St. Lambertus, das einstige Wahrzeichen von Immerath, wartet nun auf den Abrissbagger. 

Wer mehr Informationen über den Tagebau Garzweiler, seine Dörfer und Geschichten erfahren möchte, sollte unbedingt HIER klicken! Der Fotograf Arne Müseler begleitet Garzweiler als Fotoprojekt bis zum bitteren Ende! 

Siehe auch:

Borschemich – Eine Geisterstadt inmitten des Tageabbaus, Der letzte Auftritt von St. Martinus, Die letzte „Ruhestätte“ in einem Abbaugebiet, Immerath – Ein Dorf stirbt, Gärtnerei Coenen, Braunkohletageabbau Pesch, Lützerath – Der letzte Kampf

Cemitério dos Prazeres – Friedhof der Freuden

Ein Traum für jeden Urbexer! Der Cemitério dos Prazeres in Lissabon wurde im Juni 1833, infolge einer Cholrea-Epidemie, als öffentlicher Friedhof gebaut. Die Epidemie forderte tausende Tode, und zwang die Behörden aus medizinisch-hygienischen Gründen, bis dahin beliebte Begräbnisse neben den meist zentral gelegenen religiösen Einrichtungen nicht mehr zuzulassen. 

Der Name gibt oft Anlass zu Diskussionen: „Cemitério dos Prazeres“ heißt übersetzt „Friedhof der Freuden“. Der Name geht vermutlich auf ein gleichnamiges Anwesen an dieser Stelle zurück, das als Ausflugspark diente in den Jahrzehnten vor dem Friedhofsbau. Die Grabmäler spiegeln sowohl Geschmack als auch materielle Möglichkeiten der Bürger vor allem des 19. Jahrhunderts wieder. 

Convento de San Buenaventura

Am nördlichen Ortsrand Betancurias steht die Ruine des ehemaligen Franziskanerklosters Convento de San Buenaventura. Unter den normannischen Eroberern befanden sich sieben Mönche, welche 1416 mit dem Bau des ersten Klosters der Kanarischen Inseln begonnen. Von diesem Punkt aus fand schließlich die Bekehrung des Großteils der Altkanarier zum Christentum statt. 1460 wurde das Kloster ausgebaut. 

Beim Piratenangriff 1593 wurde das Kloster ebenso gebrandschatzt, wie weite Teile der Stadt. 1836 wurde die Anlage endgültig zerstört, nachdem alle Klöster Spaniens im Zuge der Säkularisierung aufgelöst wurden. Einzig ein Portal mit Spitzbogen, Rundbögen, einige Außenmauern und die Grabplatte vor dem Altarraum blieben vom ursprünglichen gotischen Bau erhalten. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass dieser Ort nicht von Graffitis beschmutzt ist, denn die Dorfbewohner hüten diese Klosterruine wie ein rohes Ei 😉