Borschemich – Eine Geisterstadt inmitten des Tageabbaus

Spätestens 2017 dürfte von dem beschaulichen Örtchen Borschemich nichts mehr übrig sein, denn dann hat das Dorf das gleiche Schicksal ereilt wie Immerath und zuvor bereits Pesch.

Der Abriss von Alt-Borschemich begann 2012 und soll voraussichtlich bis Ende 2015 abgeschlossen sein. Die Kirche St. Martinus wurde im November 2014 profanisiert. Als Birsmiki wurde der Ort erstmals im Jahre 898 urkundlich erwähnt und gehört damit zu den ältesten Dörfern im Braunkohle Tageabbau Garzweiler II. Einst lebten hier knapp 800 Personen, aktuell sind es noch ca. 20.

Bei einer Tour durch das Dorf ist es gespenstisch still. Der Wind spielt mit den Fensterläden, die Vorgärten und auch der Friedhof bieten den Schaulustigen ein trauriges Bild. So werden nicht nur das St. Josefskloster aus dem Jahr 1688, die Pfarrkirche St. Martinus und das Wasserschloss Haus Paland einfach ausradiert. Es bleiben lediglich die Erinnerungen die irgendwann verblassen werden …

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Siehe auch:

Der letzte Auftritt von St. Martinus, Die letzte „Ruhestätte“ in einem Abbaugebiet, Pfarrkirche St. Lambertus – Der Tod eines Gotteshauses, Immerath – Ein Dorf stirbt, Gärtnerei Coenen, Braunkohletageabbau Pesch, Lützerath – Der letzte Kampf